Isar: Die Natur muss noch ein bisserl warten

MÜNCHEN - Die Renaturierung am Fluss stockt: Erst im Februar geht’s weiter mit der großen Buddelei vor der Reichenbachbrücke. Für die Bauarbeiter ergibt sich dadurch ein nicht zu unterschätzendes Problem.
Schritt für Schritt zurück zum Ursprung: Die Isar-Renaturierung geht allmählich auf ihre Zielgerade. Nachdem im Frühsommer der Bauabschnitt zwischen Braunauer Eisenbahnbrücke und Wittelsbacher Brücke fertiggestellt wurde, sollte im Dezember bis zur Reichenbachbrücke weitergebaut werden. Doch aus diesen Plänen wird jetzt leider nichts.
Immer noch fehlt der endgültige Stadtratsbeschluss
So schnell, wie sich es das Wasserwirtschaftsamt gewünscht hatte, konnte der Stadtrat heuer nicht mehr das notwendige Genehmigungsverfahren abschließen. Der endgültige Stadtratsbeschluss fehlt noch immer – und wird wohl erst im Januar nachgeliefert. Deshalb kann vermutlich erst im Februar mit den geplanten Arbeiten an der 20 mal 60 Meter großen Weideninsel begonnen werden, die das zentrale Element des vorletzten Bauabschnitts ist.
Für die Bauarbeiter ergibt sich dadurch ein nicht zu unterschätzendes Problem: „Durch die Verzögerung laufen wir Gefahr, dass die Baustelle dem Frühjahrs-Hochwasser ausgesetzt wird“, sagte Matthias Junge vom Wasserwirtschaftsamt. Bereits im vergangenen Jahr verzögerten sich die Bauarbeiten, nachdem die Fluten Teile der Baustelle überspült hatten: „Das wollten wir heuer eigentlich vermeiden.“
Elf Bäume sollen künftig umspült werden
Beim Renaturierungs-Endspurt will man die Weideninsel am Südende stark befestigen, am Nordende der Strömung überlassen. Von den elf Bäumen, die dort wachsen, sollen so wenige wie möglich gefällt werden. Rund um die Weideninsel werden zudem Störsteinhaufen für die Fische eingerichtet.
Durch die Bauverzögerung sollen die Arbeiten nun erst im April oder Anfang Mai abgeschlossen sein. Im Winter 2009/2010 wird dann der letzte Abschnitt der 28-Millionen Euro teuren Renaturierung folgen. Dann steuern die Bagger den Bereich am Deutschen Museum an, so dass der Fluss endlich wieder auf einer Strecke von acht Kilometern wild fließen wird - vom Wehr Großhesselohe im Münchner Süden bis zum Deutschen Museum.
Daniel Aschoff