Isar-Baustelle sorgt für ein Verkehrschaos

Spartentunnel und Renaturierung: Jetzt beeinträchtigen die Arbeiten auch den Autoverkehr. Bis März 2009 (!) wird die Erhardtstraße nur eingeschränkt befahrbar sein.
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Nördlich der Reichenbachbrücke baut die Münchner Stadtentwässerung einen rund 170 Meter langen Spartentunnel unter der Isar.
az Nördlich der Reichenbachbrücke baut die Münchner Stadtentwässerung einen rund 170 Meter langen Spartentunnel unter der Isar.

MÜNCHEN - Spartentunnel und Renaturierung: Jetzt beeinträchtigen die Arbeiten auch den Autoverkehr. Bis März 2009 (!) wird die Erhardtstraße nur eingeschränkt befahrbar sein.

Seit Monaten ist die Isar fest in der Hand von Baggern und Raupen. An der Wittelsbacher- und der Reichenbachbrücke bietet sich jeden Tag ein neues Bild der planmäßigen Verwüstung. Keine Spur mehr vom grasbewachsenen Flussufer: Die Münchner flanieren in der Frühlingssonne über Baustellen. Ab heute sind die Arbeiten nicht mehr nur ein Ärgernis für Spaziergänger: Auch für Autofahrer wird’s eng.

Für fast ein ganzes Jahr lang wird die Erhardtstraße in der Isarvorstadt zum Verkehrs-Nadelöhr. Zwischen Cornelius- und Fraunhoferstraße wird bis März 2009 in Richtung Norden nur eine Fahrspur frei sein. In Richtung Süden sind es immerhin zwei. „Dass es dabei zu Verkehrsbehinderungen kommen wird, ist klar“, sagt Alexander Miklosy (Rosa Liste) vom örtlichen Bezirksausschuss (BA).

170 Meter langer Abwassertunnel

Der Grund für die Buddelei: Nördlich der Reichenbachbrücke entsteht ein so genannter Spartentunnel unter der Isar. Der ist nötig, damit bei starken Regenfällen das Wasser in den Kanälen entlang der Isar nicht mehr so leicht überläuft und dann ungereinigt in den Fluss zurückfließt. Bis April 2009 soll der 170 Meter lange Abwassertunnel fertig sein.

Sehr viel schneller haben die Bauarbeiten unter der Wittelsbacher Brücke ein Ende. Bereits im Mai sollen dort die Bagger wieder abrücken. Kaum vorstellbar, im Moment türmen sich hier noch Berge aus Stein und Kies. Hier soll im Zuge der Renaturierung ein kleiner Seitenarm der Isar entstehen. Die Zeiten des grasbewachsenen Isarufers sind vorbei: Künftig werden Kiesbänke den Fluss säumen. „Ich hoffe, es wird noch schöner als vorher“, sagt der BA-Chef Alexander Miklosy. Er rechnet damit, dass die Isar dort einige flache Bereiche haben wird, in denen sogar gebadet werden kann. Das war im Fließkanal nicht so einfach möglich.

Vorbild Nürnberg

Die Nürnberger haben’s den Münchnern vorgemacht: In der Frankenmetropole wurde vor einigen Jahren die Pegnitz „naturnah umgebaut“. Zuvor verlief der Fluss teils schnurgerade. Die Bürger hatten fast keine Möglichkeiten, direkt ans Wasser zu kommen. „Jetzt können die Kinder dort sogar plantschen“, erzählt Umweltbürgermeister Klemens Gsell.

Einen höheren Freizeitwert erhoffen sich viele auch von der Renaturierung der Isar. Dafür wird richtig in die Tasche gegriffen: Alleine die Baukosten für den Abschnitt an der Wittelsbacher Brücke belaufen sich auf 3,5 Millionen Euro. Im nächsten Winter wird dann an der Reichenbachbrücke renaturiert. Und als krönender Abschluss ist der Bereich am Deutschen Museum dran. 2010 soll die Isar wieder überall schön sein.

Julia Lenders

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