Irrfahrt mit Happy End

Ohne Busse geht gar nix. MVG-Fahrer Wolfgang Weiß ist seit der ersten Langen Nacht dabei.
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Die Lange Nacht kann kommen: Mit Wolfgang Weiß [/BU][/GRUNDTEXT]und seinen Busfahrerkollegen kommen am Samstag alle sicher von Museum zu Museum.
Mike Schmalz Die Lange Nacht kann kommen: Mit Wolfgang Weiß [/BU][/GRUNDTEXT]und seinen Busfahrerkollegen kommen am Samstag alle sicher von Museum zu Museum.

Ohne Busse geht gar nix. MVG-Fahrer Wolfgang Weiß ist seit der ersten Langen Nacht dabei.

Er ist jung, kommunikativ und geht in seinem Job auf – Busfahrer Wolfgang Weiß. Der 40-jährige Münchner aus Hadern (München) erinnert sich noch gut an die erste Lange Nacht der Museen. „Damals, 1999, wären wir fast abgesoffen, so stark war der Andrang. Unsere Busse waren total überfüllt, wir wurden vom Erfolg total überrannt.“

Die MVG reagierte und schickte fast jeden Ersatzbus auf die Straße, der irgendwie greifbar war. „Aber die Leute waren total gut drauf, sehr schick gekleidet, und die Stimmung war den ganzen Abend über sehr gut“, sagt der „Mann der ersten Stunde“. 1999 saß er am Steuer eines langen Gelenkbusses und war für die Tour Ost zuständig. „Ich habe mich bei der Premiere sogar einmal verfahren“, erzählt Weiß und lacht. „Eigentlich musste ich zum Odeonsplatz, hab mich falsch eingeordnet und gerate mit dem voll besetzten Bus plötzlich in den Altstadttunnel.“

Ein Raunen ging durch das Fahrzeug. Doch Wolfgang Weiß blieb cool und reagierte mit der passenden Durchsage: „Meine Damen und Herren, wir fahren jetzt einen kleinen Umweg und kommen dann über die Residenzstraße zum Odeonsplatz, exklusiv nur für Sie.“ Die Gäste reagierten begeistert und klatschten.

"Es gab nur Lob"

Denn nur ausnahmsweise war an jenem Samstag während der Langen Nacht die Residenzstraße offen. Sicher erreichte Wolfgang Weiß mit seinem Bus den Odeonsplatz. „Die Leute waren ganz freundlich, keiner hat geschimpft, es gab nur Lob.“

Sei es mit den eher technisch interessierten Männern und Frauen, die ins Deutsche Museum gehen, oder den Damen im Abendkleid, die zu den Pinakotheken wollen: Auf seine Lange-Nacht-Fahrgäste lässt Wolfgang Weiß nichts kommen. Heuer, bei der zehnten Langen Nacht, kennt er die Strecken natürlich aus dem Effeff. „Aber man ist jedes Jahr nervös, weil man die Lange Nacht monatelang vorausplant.“ Bei seinem Arbeitgeber ist er inzwischen zum Streckenplaner aufgestiegen. Sein größtes Hobby ist der Omnibus-Club München, da ist er sogar Vorsitzender. Die Lange Nacht lässt er sich als Busfahrer nicht nehmen, da meldet er sich freiwillig wie viele seiner Kollegen.

Weiß ist übrigens auch kulturell aktiv: Ihn fasziniert die Technik im Deutschen und im MVG-Museum. Aber auch das Museum Mensch und Natur begeistert ihn.

Rund 30 Gelenkbusse und sechs Oldtimer tuckern Samstagnacht zusätzlich zum regulären Angebot des MVG durch München. „Ich fahre dieses Mal einen Oldtimer aus den 60er Jahren.“ Dieser pendelt zwischen dem Giesinger Bahnhof und dem MVG-Museum. Diesmal wohl ohne Irrfahrt, auch wenn die Gäste ihren Spaß hätten.

Sebastian Müller

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