Irre Flucht vor der Polizei

MÜNCHEN - Ein 39-jähriger Autoaufbereiter wollte sich mit seinem Opel einer Polizeikontrolle entziehen. Er raste mit über 100 Stundenkilometer durch München. Ein Polizist mit gezogener Pistole musste sich vor dem Raser mit einem Sprung ins Gebüsch retten. Seine Flucht endete im Westpark. Urteil: 17 Monate Haft auf Bewährung wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.
„Den schaun wir uns genauer an“, sagt der Polizist zum Kollegen, als ihnen am 4. November 2007 gegen 20.20 Uhr ein Opel auffällt. Einer winkt mit der Polizeikelle aus dem fahrenden Streifenwagen, um den Autoaufbereiter Peter R. (39) in der Westendstraße zu stoppen. Doch Peter R. gibt Gas. Um seine Verfolger abzuhängen, rast er zunächst durch eine Tankstelle, biegt dann flott in die Tübinger Straße ein. Mit Tempo 110 geht es weiter in Richtung Hansastraße.
Polizist wollte ihn mit gezogener Pistole stoppen
Die Polizisten rufen über Funk Verstärkung. Der Opelfahrer ist inzwischen in der Siegenburger Straße. Dort will ihm Polizist Michael P. (39) eine Falle stellen, versperrt mit dem Einsatzwagen die Fahrbahn. Peter R. kann nur noch auf einen Parkplatz flüchten – und sitzt in der Falle. Als Peter R. auf dem Parkplatz ist, versperrt ihm der Polizist mit gezogener Pistole den Weg.
"Ich hatte zu viel Koks"
Peter R. rast aber direkt auf den Beamten zu. Der kann sich nur mit einem Hechtsprung ins Gebüsch retten. Vor Gericht sagte er nun: „Ich habe nicht geschossen, damit niemand verletzt wird.“ Über die Garmischer Straße ging es weiter Richtung A 96. Was die Polizei wunderte: Bei Rot blieb er immer brav stehen, als die Polizei ihn fast hatte, schalteten die Ampeln um. Die Flucht endete an der Rudi-Sedlmayer-Halle, als Peter R. zu Fuß durch den Westpark flüchten wollte. Er gestand: „Ich hatte zu viel Koks.“ Urteil: 17 Monate Haft auf Bewährung und 16 Monate Führerscheinsperre.
th