Investoren kaufen ein: Milliarden fließen nach München
Große Investoren zieht es in unsere Stadt – trotz kleiner Rendite. Was die ganz Geldigen anlockt
München - Wer so viel Geld hat, dass er schon mal überlegen kann, wohin damit, der trägt es nach München – weil es da die edelsten Teile gibt. So lässt sich das Ergebnis der aktuellen Investmentanalyse des Immobiliendienstleisters Jones Lang Lasalle (JLL) zusammenfassen. Die Studie ergab: Investoren drängen in die Landeshauptstadt – und sie sind sogar mit kleineren Renditen zufrieden, solange sie am Top-Standort München investieren können.
„Das achte Quartal in Folge wurde in München die Milliardengrenze überschritten. Eine vergleichbare Investmentbilanz kann keine andere der Big 7 in Deutschland aufweisen“, so Andreas Eichwald. Die „Big 7“, das sind die sieben deutschen Städte mit dem höchsten Investitionsvolumen.
52 große Transaktionen gab es im ersten Quartal 2016 in München – im Wert von rund 2,14 Milliarden Euro. Dieser Wert wird zwar noch von Hamburg getoppt, dort hat man allerdings nicht diese langanhaltend hohe Investitionsfreudigkeit.
Dabei sind die Preise in München enorm hoch, die Renditen etwa beim Vermieten von Immobilien niedrig. Immobilienexperten befürchten daher schon, dass Investoren bald ausbleiben. Doch das Gegenteil scheint der Fall. Was lockt die ganz Geldigen dann nach München?
„München wird mehr denn je als attraktive und sichere Investmentdestination gesehen“, sagt Eichwald. Und weiter: „Investoren sind bereit, niedrigere Renditen zu akzeptieren, um in einem sich zuspitzenden Wettbewerb um Top-Immobilien zum Zuge zu kommen.“
Daher geht der Experte auch davon aus, dass sich heuer noch einiges tut: „Einige große Transaktionen um die 100 Millionen Euro stehen kurz vor Abschluss.“ Bis zum Jahresende geht Eichwald von einem Transaktionsvolumen in etwa auf Vorjahresniveau aus. Das wären dann so um die sechs Milliarden Euro. So verschreckt sind Investoren also doch noch nicht.
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