Internet-Suche überführt Pullacher Vergewaltiger (16)

Pullach/Neuperlach - Das Internet und seine Möglichkeiten: Am Wochenende hat es der Münchner Polizei bei der Fahndung nach dem brutalen Vergewaltiger aus Pullach sehr geholfen. In Windeseile verbreiteten sich die Fotos des Verdächtigen im Netz und führten noch am selben Tag zu einer Festnahme.
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Wie berichtet, war eine Frau (52) am Sonntag, 3. November, gegen 6.30 Uhr in Pullach zu Fuß unterwegs vom S-Bahnhof zu einer Gaststätte, in der sie arbeitet. Plötzlich wurde sie von hinten gepackt, in den angrenzenden Wald gezerrt und vergewaltigt. Anschließend schleppte der Täter die Frau noch tiefer in den Wald, zog sie dort komplett aus und fiel ein zweites Mal über sie her.
Ende vergangener Woche entschieden sich die ermittelnden Behörden zu einer Öffentlichkeitsfahndung. Der Täter war nach der Vergewaltigung in der S-Bahn von einer Kamera gefilmt worden. Auf den Bildern hatte die Frau ihren Peiniger wiedererkannt.
Am Freitag um die Mittagszeit stellte die Polizei die Bilder den Münchner Medien zur Verfügung und veröffentlichte sie auf den Seiten der bayerischen Polizei (www.polizei.bayern.de). Auch die AZ berichtete sofort auf ihrer Internetseite az-muenchen.de.
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Obwohl die Münchner Polizei im Vergleich zu anderen deutschen Polizeipräsidien wie Hannover oder Stuttgart Facebook noch immer nicht aktiv nutzt, half gerade dieses soziale Netzwerk, den mutmaßlichen Täter sehr schnell zu finden.
Polizisten teilten die Online-Berichte der Zeitungen auf ihren privaten Facebook-Seiten. Auch ein Münchner Szene-Portal übernahm die polizeiliche Fahndung. Die Fotos verbreiteten sich so rasend schnell im Netz.
„Bereits eine Stunde nach der Veröffentlichung bekamen wir den ersten Hinweis“, sagte Polizeisprecher Oliver Timper gestern. Bis Samstag waren es 18 – alle bezogen sich auf einen 16-jährigen Schüler aus Neuperlach.
Am Freitag, gegen 20 Uhr, wurde er zu Hause bei seinem Vater festgenommen. Am Tag danach lag das Ergebnis eines DNA-Abgleichs mit Spuren vom Tatort vor: Ja, er ist der Täter! Bislang schweigt der Beschuldigte. Der Schüler war – abgesehen von „schülertypischen Vergehen“ – bislang ein unbeschriebenes Blatt. Jetzt sitzt er in U-Haft.