Internet in Coronavirus-Zeiten: So surft München in der Krise
München - In der Corona-Krise und in Zeiten von Ausgangsbeschränkungen verlagert sich so manches ins Internet: Die Kinder surfen durch die Schul-App oder treffen sich mit Freunden zum Online-Gaming, die Eltern schuften im Homeoffice, Video-Streaming oder Internet-TV erleben einen Boom und gleichzeitig sind Unternehmen, Kliniken und Behörden auf funktionierende Kommunikationswege und effizienten Datenaustausch angewiesen.
"Wenn die sozialen Kontakte eingeschränkt sind und immer mehr Arbeit aus den eigenen vier Wänden heraus erledigt werden muss, wird der Internetanschluss das Tor zur Welt", sagt Nelson Killius, Sprecher der Geschäftsführung des Münchner Providers M-net.
München und Corona: Tagsüber erhöhter Datenverkehr
Wird das Internet jetzt langsamer? Zu welchen Zeiten gibt es welche Peaks? "Wir stellen derzeit vor allem tagsüber einen deutlich erhöhten Daten- und Telefonverkehr fest", erklärt Hermann Rodler, Technischer Geschäftsführer bei M-net.
Zehn Tage sind seit Einführung der flächendeckenden Ausgangsbeschränkungen vergangen, und es zeige sich jetzt, dass die Spitzenlast beim Datendurchsatz, auf den die Netzkapazität ausgelegt ist, mehr oder weniger gleichgeblieben sei.
Diese Spitzenlast liege traditionell in den frühen Abendstunden, wenn Privatkunden nach Feierabend Streaming- oder Gamingdienste nutzen. Allerdings sei nun auch tagsüber ein deutlich erhöhtes Datenvolumen festzustellen.
München und Corona: Massiver Anstieg bei Festnetz-Telefonaten
Das erkläre sich einerseits durch das verstärkte Arbeiten aus dem Homeoffice samt Videokonferenzen, andererseits kämen aufgrund der Schließungen von Schulen, Kitas, Gaststätten und vieler Betriebe bereits tagsüber datenintensive Internetanwendungen wie Streamingdienste ins Spiel. Nicht ganz unerwartet hat auch die Nutzung von Internetdiensten tagsüber am Wochenende deutlich zugenommen.
Eine signifikante Steigerung zeigt sich auch an den Arbeitstagen während der Woche im Upstream: Wegen der verstärkten Homeoffice-Nutzung ist das Volumen den Angaben zufolge unter der Woche mit bis zu 50 Prozent stark gestiegen.
Außerdem gewinnt das klassische Telefonieren über das Festnetz wieder an Bedeutung: Im Vergleich zu Tagen vor der Corona-Pandemie misst M-net einen Anstieg von bis zu 50 Prozent bei den zeitgleich stattfindenden Gesprächen.
Eine Überlastung stellt Hermann Rodler nicht fest: "Bei uns stehen derzeit alle Ampeln auf Grün. Alle technischen Systeme laufen, und alle Dienste für unsere Kunden stehen uneingeschränkt zur Verfügung."
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