International gesucht: Polizei schnappt Betrüger am Flughafen

Ein Kanadier soll in Abu Dhabi neun Millionen Dollar für eine Helikopter-Bestellung kassiert haben. Geliefert hat er die Hubschrauber jedoch nie. Jetzt ging er den Fahndern am Münchner Flughafen ins Netz.
von  az
Immer wieder gehen der Bundespolizei am Münchner Flughafen auch international gesuchte Personen ins Netz.
Immer wieder gehen der Bundespolizei am Münchner Flughafen auch international gesuchte Personen ins Netz. © Bundespolizei

München - Die Bundespolizei am Münchner Flughafen schnappte einen international gesuchten Millionen-Betrüger. Der Kanadier war unterwegs von Zürich nach Kiew. Beim Umsteigen in München wurde der 56-Jährige am Montagabend kontrolliert – und dabei entdeckten die Beamten die Suchmeldung von Interpol.

Laut Anklage hatte der Kanadier als Geschäftsführer einer Firma in den Vereinigten Arabischen Emiraten zusammen mit einem Komplizen einen Geschäftspartner um neun Millionen Dollar gebracht. Die beiden Kriminellen hatten dem Geschädigten einen Deal über die Summe vorgegaukelt, das Geld kassiert, aber dann die bestellten Helikopter nie geliefert. Anschließend hatte sich der Verdächtige wohl mit dem Geld aus dem Staub gemacht. Im Februar dieses Jahres hatte ein Gericht in Abu Dhabi den Kanadier in Abwesenheit schließlich wegen Betrugs zu zwei Jahren Haft verurteilt und über Interpol eine weltweite Ausschreibung zur Festnahme veranlasst.

Der Kanadier blieb jetzt im Fahndungsnetz der Bundespolizei am Münchner Airport hängen, als er beim Transit von Zürich nach Kiew die Ausreisekontrolle durchlief.

Nachdem sichergestellt war, dass es sich bei dem Festgenommenen auch um den Gesuchten handelt, führten die Bundespolizisten den Mann am Dienstag dem Haftrichter in Erding vor und lieferten ihn anschließend in die Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim ein. Dort muss er das durch die Generalstaatsanwaltschaft München betriebene Auslieferungsverfahren abwarten.

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