Intensivtäter (20) entkommt durch U-Bahn-Tunnel
MÜNCHEN - Mitten im Berufsverkehr verschwindet ein per Haftbefehl gesuchter Mann (20) an der Münchner Freiheit in der Röhre - und legt damit den Bahnverkehr für 20 Minuten lahm.
Vermutlich hat er sich ins Fäustchen gelacht – aber er brachte sich und andere in Lebensgefahr. Außerdem legte er den Bahnverkehr lahm, hunderte Fahrgäste mussten warten: Mitten im Feierabend-Berufsverkehr ist ein 20-Jähriger an der Münchner Freiheit vor der Polizei in den Tunnel geflüchtet.
Der junge Mann ist für die Polizei längst kein Unbekannter mehr. Seit Jahren wird er auf der „Proper-Liste“ für junge Intensivtäter geführt, da er immer wieder straffällig wird. Da er jüngst gegen eine Bewährungsauflage verstoßen hat, muss er nun den Rest seiner Gefängnisstrafe absitzen. Doch der 20-Jährige drückte sich vor dem Haftantritt, seitdem wird er gesucht.
Am Mittwoch war der junge Mann mit zwei Spezln in Schwabing unterwegs. Sie gingen gemeinsam in ein Antiquitätengeschäft und verhielten sich dort so verdächtig, dass dem Inhaber mulmig wurde. Er verständigte die Polizei.
Das Trio verließ das Geschäft wieder, auf der Hohenzollernstraße wurden sie aber von zwei Polizisten eingeholt. Als sie die Drei kontrollieren wollten, gab der 20-Jährige Fersengeld. Er rannte zum U-Bahnhof, ein Polizist sprintete hinterher. Am Bahnsteig verschwand der Flüchtende im Tunnel in Richtung Dietlindenstraße. Folge: Der Bahnbetrieb musste aus Sicherheitsgründen gestoppt werden. Die Bahnhöfe Münchner Freiheit und Dietlindenstraße wurden gesperrt. Polizisten suchten die Strecke ab – allerdings erfolglos.
Für den jungen Mann bedeutet seine spektakuläre Flucht nun eine zusätzliche Anzeige wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Strafmaß: sechs Monate bis zehn Jahre.
N. Job
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