Ins Gleis gestürzt: Jugendliche retten Rentner am Marienplatz

München - Die Situation war lebensbedrohlich: Durch den Sturz eines Rentners (78) ins Gleisbett am S-Bahnhof Marienplatz haben zwei jugendliche München-Besucher, die sofort helfen wollten, am Montagvormittag Alarm ausgelöst.
Bei Notfall am Gleis den Notruf verständigen
Sie verständigten allerdings nicht - wie in solchen Fällen erforderlich - den Notruf, sondern alarmierten über den Druckknopfmelder am S-Bahnsteig die Feuerwehr. Wohl in der Annahme, dass ein Feueralarm den einfahrenden Zug stoppt. "Dies ist jedoch nicht der Fall, ein Druckknopfmelder dient vorerst nur der Alarmierung der Feuerwehr", so die Münchner Feuerwehr am Montag.
Im Anschluss sprangen die beiden jungen Helfer ins Gleis, hoben den hilflosen Mann auf den Bahnsteig – und begaben sich dadurch selbst in Lebensgefahr.
Feuerwehr: Die Jugendlichen hatten "einfach Glück"
Die Münchner Feuerwehr rät dringend von solchen Aktionen ab. "Aufgrund der Einfahrgeschwindigkeit der S-Bahn begeben sich Personen im Gleisbereich immer in höchste Lebensgefahr – hier hatten die Jugendlichen einfach Glück, dass gerade kein Zugverkehr herrschte." Ein Davonkommen gebe es hier zu Fuß nicht mehr. "Deshalb raten wir von dem Nachahmen einer solchen Tat dringendst ab."
So sollte man der Feuerwehr zufolge in einem Notfall handeln: Die erste Handlung beginne "immer mit der Information des Bahn-Personals". Auf der Münchner Stammstrecke sei an jedem größeren S-Bahnhof eine örtliche Aufsicht der Deutschen Bahn vor Ort. "Ist kein Personal vor Ort, unbedingt per Notruf die Feuerwehr oder die Polizei verständigen." Das Betreten einer Gleisanlage hingegen ist absolut lebensgefährlich.
Der 78-jährige Mann wurde durch den Sturz leicht verletzt. Der Rettungsdienst brachte ihn in eine Münchner Klinik.
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