Innere Mission: 125 Jahre im Dienst der Bedürftigen

MÜNCHEN - Jubiläum: Klaus Buchrucker hat 1884 die Innere Mission München gegründet - nur sechs Jahre später öffnete die erste Kinderbewahranstalt in der Blutenburgstraße.
Es müssen elende Zustände geherrscht haben, als Karl Buchrucker im späten 19. Jahrhundert evangelischer Stadtdekan war: Kinder und Kranke unterversorgt, die Bedingungen für Arbeiter hart und die Sozialgesetzgebung steckte im Deutschen Reich noch in den Kinderschuhen. Um den armen und schwachen Menschen zu helfen, rief Buchrucker 1884 die Innere Mission München ins Leben. Sechs Jahre später eröffnete die Innere Mission die erste Einrichtung: Eine Kinderbewahranstalt in der Blutenburgstraße für Kinder, deren Eltern sich kaum selbst versorgen konnten.
2500 hauptamtliche und 1000 ehrenamtliche Helfer
Die Idee, sozial benachteiligten Menschen zu helfen, verfolgt der kirchliche Verein auch 125 Jahre nach seiner Gründung. „Die Frage, die wir uns immer wieder stellen, ist, wie wir negative gesellschaftliche Entwicklungen abfedern können“, beschreibt Pfarrer Günther Bauer, Geschäftsführer der Inneren Mission München, seine Arbeit. Dabei wird er von rund 2500 hauptamtlichen und über 1000 ehrenamtlichen Helfern unterstützt. Dazu gehört auch die Verpflichtung der Inneren Mission, sich sozialpolitisch zur Weiterentwicklung des Sozialstaates zu äußern.
Kinder, Familien und Obdachlose
Seit den Jahren ihrer Gründung sind die Aufgaben der Inneren Mission sehr gewachsen. Heute hilft etwa Kindern und Familien, berät bei der Jobsuche und betreut Obdachlose ebenso wie Menschen mit psychischen Erkrankungen. Der Umsatz liegt bei rund 70 Millionen Euro.
Ihr 125-jähriges Jubiläum feiert die Innere Mission München noch bis Oktober mit vielen Veranstaltungen wie Festgottesdiensten und Tagen der offenen Tür unter dem Motto „Menschen helfen - Netze knüpfen“.
va