Innenminister: Terrorgefahr auch nach der Wiesn

Auch nach dem friedlichen Abschluss des Münchner Oktoberfests ist die Gefahr von Terroranschlägen in Deutschland nach Einschätzung von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) nicht gebannt.
von  Abendzeitung
Die Polizei führt einen mutmaßlichen Islamisten ab - dieser aber durfte nach wenigen Stunden wieder gehen. Zwei andere durften erst am Montag wieder heim.
Die Polizei führt einen mutmaßlichen Islamisten ab - dieser aber durfte nach wenigen Stunden wieder gehen. Zwei andere durften erst am Montag wieder heim. © Ronald Zimmermann

MÜNCHEN - Auch nach dem friedlichen Abschluss des Münchner Oktoberfests ist die Gefahr von Terroranschlägen in Deutschland nach Einschätzung von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) nicht gebannt.

An der Risikoabschätzung für ganz Deutschland habe sich nichts geändert, sagte Herrmann am Montag zu den am Wochenende bekannt gewordenen neuen Drohvideos. „Die islamistische Bedrohung ist mit dem Ende der Wiesn nicht vorbei.“ Der psychologische Druck in der islamistischen Szene, dass in Deutschland etwa „passieren“ müsse, habe sich „eher erhöht“. Hinweise auf konkrete Anschlagspläne gibt es nach Herrmanns Angaben aber nach wie vor nicht. Ebenso wenig gibt es Hinweise, das Bayern stärker gefährdet sei als andere Bundesländer.

Mittlerweile hat die Justiz auch zwei Münchner Islamisten wieder auf freien Fuß gesetzt, die wegen der Drohungen des Terror-Netzwerks El Kaida gegen das Oktoberfest vorbeugend in Polizeigewahrsam genommen worden waren. „Sie können davon ausgehen, dass die beiden weiter unter starker Beobachtung der Sicherheitsbehörden stehen“, sagte Herrmann. „Ich mache kein Hehl daraus, dass ich erleichtert bin, dass die Wiesn gut zu Ende gegangen ist.“ Zeitweise seien bis zu 1200 Polizisten gleichzeitig im Einsatz gewesen, um das Oktoberfest zu sichern – dreimal so viele wie üblich. Herrmann dankte sowohl den Polizisten wie auch den Anwohnern, die unter den Kontrollen zu leiden hatten. „Ich hoffe sehr, dass wir uns im nächsten Jahr nicht in einer vergleichbaren Situation finden.“

dpa

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