Initiative sucht privaten Wohnraum für Flüchtlinge

Zu viele Menschen sind in Sammelunterkünften untergebracht. Wer Geflüchtete zuhause aufnehmen möchte, kann sich an "Platz da" wenden.
Irene Kleber / Lokales |
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Immer wieder rufen Menschen bei ihnen an, die privaten Wohnraum anbieten möchten. Deshalb haben Johannes Seiser, Anni Kammerlander, Matthias Weinzierl und Peter Probst (v.l.) „Platz da“ gegründet.
Florian Egger Immer wieder rufen Menschen bei ihnen an, die privaten Wohnraum anbieten möchten. Deshalb haben Johannes Seiser, Anni Kammerlander, Matthias Weinzierl und Peter Probst (v.l.) „Platz da“ gegründet.

Zu viele Menschen sind in Sammelunterkünften untergebracht. Wer Geflüchtete zuhause aufnehmen möchte, kann sich an "Platz da" wenden. 

Viele Menschen würden gerne Flüchtlinge bei sich Zuhause aufnehmen, doch anders als in vielen anderen Bundesländern gibt es dafür in Bayern hohe bürokratische Hürden. Die Initiative „Platz da“ möchte privaten Wohnraum für Flüchtlinge ermöglichen – und bittet die Bevölkerung um Mithilfe.

„Platz da“ ist eine Kampagne des Bayerischen Flüchtlingsrats, der Vereine „Lichterkette“ und „Refugio“, sowie des Vereins für Sozialarbeit und „Bellevue die Monaco“. Gemeinsam wollen sie Privatleute finden, die Geflüchteten Wohnraum bieten können.

„Menschen, die sich in Bayern in Flüchtlingssituation befinden, dürfen die Unterkünfte nicht verlassen“, sagt Matthias Weinzierl vom Bayerischen Flüchtlingsrat und stellt klar: „Das ist langfristig keine menschenwürdige Unterbringung.“ Zum Teil seien hunderte oder gar tausende Flüchtlinge in den Unterbringungen – ohne jeglichen Freiraum oder Privatsphäre.

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„Diese Menschen brauchen individuelle Hilfe und Rückzugsmöglichkeiten, viele von ihnen sind traumatisiert“ sagen die Initiatoren. Umso wichtiger sei es daher, die Flüchtlinge nicht zu isolieren, um Ängste und Ressentiments auf beiden Seiten zu verhindern. Die Aufnahme eines oder mehrerer Flüchtlinge sei somit der beste Weg zu einer funktionierenden Integration.

Initiative will Helfern helfen

„Wir bekommen immer wieder Anrufe von Leuten, die sagen: Da muss was gemacht werden, und die auch selbst Wohnraum für Flüchtlinge anbieten möchten“, sagt Johannes Seiser vom Verein für Sozialarbeit. Aus dieser Hilfsbereitschaft entstand „Platz da“.

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Matthias Weinzierl betont: „Wir wollen der Bevölkerung klar machen, dass man Integration mitgestalten kann. Das wäre der erste wichtige Schritt.“
Alle Informationen zu der Kampagne sowie die Möglichkeit, selbst Wohnraum für Geflüchtete zur Verfügung zu stellen sind im Internet unter www.platz-da-bayern.de zu finden. 

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