Ingeborg Kuchenreuther gestorben: Abschied von der Porzellan-Lady

Ingeborg Kuchenreuther ist mit 97 Jahren gestorben. Jahrelang hat die elegante Dame ein Geschäft in der Sonnenstraße geführt.
München - Eine münchnerische Familie, die Kuchenreuthers. Die Eltern führten 60 Jahre das Traditionsgeschäft für feines Porzellan in der Sonnenstraße. Zwei Söhne stiegen in die Filmbranche ein, betrieben zwischenzeitlich fünf Münchner Kinos und produzierten Filme von Herbert Achternbusch.
Beisetzung im engsten Familienkreis
Am 16. Dezember musste die Familie Abschied von ihrem weiblichen Oberhaupt nehmen: Ingeborg Kuchenreuther, eine elegante Grande Dame der Münchner Geschäftswelt, ist im Alter von 97 Jahren gestorben. Erst in den Weihnachtstagen wurde bekannt, dass ihre Beisetzung bereits im engen Familienkreis stattgefunden hat.
Elegante Perlenkette, Sonnenbrille, schwarzes Kostüm mit Fell-Applikationen - so haben die Münchner die geschäftige und sympathische Lady in Erinnerung, die beim Kauf von Thomas- oder Rosenthal-Porzellan beriet. Bis zum traurigen Ende des Traditionsgeschäfts: Im August 2013 musste ihr Porzellan- und Geschenke-Laden nach 60 Jahren schließen.
Davor hatte die redegewandte Inhaberin nachmittags noch Stammkunden bedient. Gefasst erinnerte sich Ingeborg Kuchenreuter 2013 an ihre Anfänge: Bei der Laden-Eröffnung in der Sonnenstraße in den 40er Jahren war sie hochschwanger. Am Tag danach kam Tochter Sybille zur Welt, die das Familienunternehmen später mit ihrem Sohn Christoph in der dritten Generation führte.
2013 musste Ingeborg Kuchenreuther auch den Tod ihres Sohnes Steffen verkraften, wichtiger Kinobetreiber in der Stadt, der mit 65 Jahren an Krebs starb. Bruder Thomas hat heute in Schwabing das ABC-Kino, das Kino Münchner Freiheit und die Leopold-Kinos.