Inge Stollberg: „Hummer braucht’s gar nicht!“

Das Jury-Mitglied Inge Stollberg, wie das Festmenü garantiert gelingt – ohne Stress und Pannen. Und wie Sie mit einfachen Mitteln ein Festtagsmenü zaubern.
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Martha Schlüter Illustration

MÜNCHEN - Das Jury-Mitglied Inge Stollberg, wie das Festmenü garantiert gelingt – ohne Stress und Pannen. Und wie Sie mit einfachen Mitteln ein Festtagsmenü zaubern.

Sie ist die Grande Dame unter den Münchner Küchenkünstlern, eine der noch immer seltenen Top-Köchinnen in der Spitzengastronomie: die Chefin des kleinen Gourmet-Restaurants „Grüne Gans“ beim Viktualienmarkt (Am Einlass 4). Wie das Festmenü garantiert gelingt, das verrät sie hier im Interview mit der AZ.

AZ: Frau Stollberg, für viele bedeutet weihnachtliche Küche Ente und Gans.

INGE STOLLBERG: Ja, das sind die Klassiker. Dabei sind sie an Weihnachten gar nicht empfehlenswert. Gerade am Heiligen Abend haben die meisten doch ohnehin genügend Stress - und mit einer Weihnachtsgans ist man in der Küche gute vier Stunden beschäftigt.

Also lieber Würstel mit Kartoffelsalat?

Das ist in der Tat schnell gemacht, und ein guter Kartoffelsalat ist nicht zu verachten. Ich finde aber, dass es an Weihnachten schon etwas Besonderes geben sollte. Rehrücken oder Kalbsgeschnetzeltes beispielsweise ist im Nu fertig - oder auch ein schönes Rinderfilet mit Radicchio und Orangenfilets oder Calvados-Apfel-Ragout… Produktqualität ist wichtig, bei der Zubereitung ruhig kreativ sein, doch Effekthascherei braucht's nicht!

Sie meinen Hummer, Kaviar und Co.?

Genau! Weiße Trüffel für mehrere hundert Euro müssen's zum Beispiel wahrlich auch nicht sein.

Was sollten die AZ-Leser bei Ihren Wettbewerbs-Rezepten beachten?

Ich wünsche mir eigene Ideen und Interpretationen. Die Leser-Rezepte müssen keine opulenten Gerichte mit allen Schikanen sein. Es genügen durchaus auch einfache Zutaten, um etwas Gutes und Kreatives zu zaubern. Ich Freude mich auch immer über neue Anregungen!

Sie fingen einst ja selbst als Hobbyköchin an.

Als ich noch kaufmännische Angestellte war. Dieser Beruf hat mir wirklich nie Spaß gemacht. Ich habe dann Kochbücher studiert, vielen Kollegen über die Schulter geschaut, viel ausprobiert und getestet - und quasi als Autodidaktin losgelegt.

Als Autodidaktin, die zur vielfach ausgezeichneten Spitzenköchin wurde.

(lacht) Und die als Jury-Mitglied beim Koch-Wettbewerb viel Verständnis für alle Katastrophen am Herd hat!

Worauf achten Sie als Jury-Mitglied besonders?

Entscheidend ist, dass die Rezepte eine persönliche Note haben, dass sie gut ausgearbeitet und auch nachzukochen sind - und letztlich muss das Gericht natürlich auch schmecken! Sonst ist das blumigste Rezept wertlos.

Interview: Annette Baronikians

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