Influenza-Erkrankungen in München nehmen zu

Die städtischen Kliniken warnen: Die aktuelle Grippewelle sorgt für volle Notaufnahmen und ausgelastete Arztpraxen. Risikogruppen sollten sich (noch) impfen lassen.
von  Lukas Schauer
Aktuell geht das Influenza-Virus in Bayern um.
Aktuell geht das Influenza-Virus in Bayern um. © dpa/Nicolas Armer

München - In München grassiert derzeit das Influenza-Virus. Die Grippewelle greift stadtweit um sich, viele Ärzte haben in ihren Praxen am Tag hunderte Fälle. Nun warnen die städtischen Kliniken Münchens vor überfüllten Notaufnahmen und geben Tipps, wie Sie sich am besten schützen können.

Gerade vorerkrankte und gesundheitlich geschwächte Menschen haben das Risiko, dass die Erkrankung bei ihnen einen schwerwiegenden Verlauf nimmt. Auch kurzfristige Impfungen können helfen: "Wir empfehlen eine Impfung gerade für die Risikogruppen wie Menschen mit Lungenerkrankungen oder geschwächtem Immunsystem", sagt Prof. Christoph Dodt, Leiter des Notfallzentrums im Klinikum Bogenhausen.

Im Städtischen Klinikum München (StKM) werden aktuell einige sehr schwer betroffene Patienten versorgt, die als Folge einer Grippeerkrankung beispielsweise eine Lungenentzündung entwickelt haben. In diesem Zusammenhang weist das Klinikum darauf hin, dass es in den Notfallzentren (in den Kliniken Schwabing, Bogenhausen, Harlaching und Neuperlach) für ambulante Patienten während der andauernden Grippewelle auch zu längeren Wartezeiten kommen kann.

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Allerdings betonen die Ärzte, dass die Versorgung von schwerwiegenden Erkrankungen, für die die Notfallzentren zuständig sind, davon unberührt ist. Wer kann, soll bei ambulanten Fällen seinen Hausarzt aufsuchen (so er denn einen hat) oder ärztliche Bereitschaftspraxen um Rat fragen.

So können die Notfallzentren entlastet werden und lange Wartezeiten bei leichten Erkrankungen vermieden werden – unter der Nummer 116117 erfahren Patienten, welcher niedergelassene Arzt Dienst hat.

Vorkehrungen gegen weitere Zunahme der Fälle

In den städtischen Kliniken werden Isolationsmöglichkeiten geschaffen, um eine Ausbreitung der Grippeinfektionen im Krankenhaus zu verhindern. Da der Influenza-Erreger überall lauern kann (gerne an Türklinken, am Haltegriff der U Bahn oder in Einkaufszentren), ist Händewaschen besonders wichtig.

Das gilt auch und insbesondere bei Krankenbesuchen. "Es handelt sich aktuell um eine im Jahresverlauf übliche Zunahme der Fälle, daher ist eine Impfung nach wie vor genauso ratsam wie die sorgsame und regelmäßige Händehygiene. Insgesamt ist die Grippe an sich keine schlimme Erkrankung und es muss bei unkomplizierten Verläufen auch kein Grippetest durchgeführt werden. Chronisch Kranke sollten allerdings besonders auf sich achten und im Zweifelsfall rechtzeitig den Hausarzt aufsuchen“, erläutert Prof. Dodt das richtige Verhalten während der Grippezeit.

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