Indianer auf dem Kriegspfad gegen den ADAC

Der Azteken-Indianer Xokonoschtletl Gomora (55) schwingt das Kriegsbeil - gegen den ADAC. Er fordert 512.000 Euro für die Folgen eines Unfalls, den der Münchner Automobilclub beim Abschleppen verursacht hat.
von  Abendzeitung
Indianer Gomora mit seiner Tochter Zitlalli (4)
Indianer Gomora mit seiner Tochter Zitlalli (4) © Daniel von Loeper

MÜNCHEN - Der Azteken-Indianer Xokonoschtletl Gomora (55) schwingt das Kriegsbeil - gegen den ADAC. Er fordert 512.000 Euro für die Folgen eines Unfalls, den der Münchner Automobilclub beim Abschleppen verursacht hat.

Seit über zwei Jahren befindet sich der Indianer Xokonoschtletl Gomora (55) auf dem Kriegspfad – gegen den Automobilclub ADAC. „14 Jahren bin ich Mitglied. Aber nach einem Unfall hat der ADAC seinen Vertrag nicht erfüllt“, empört sich Gomora, der gestern eine dreistündige Demonstration vor dem Münchner Justizzentrum an der Nymphenburger Straße 16 abhielt.

Er war auf dem Weg zu einer Tanzveranstaltung

Es passierte am 5. Mai 2006: Gomora, der dem Volk der Azteken-Indianer angehört, war mit acht Stammesbrüdern, seiner Frau und der gemeinsamen Tochter Zitlalli (heute 4) in einem alten Ford-Transit auf dem Weg zu einer Tanzveranstaltung: „Wir touren durch Europa, bringen den Menschen unsere Kultur und unser Ziel näher.“

Denn neben dem Kampf mit dem ADAC, bemüht sich Gomora die heilige Federkrone von Montezuma, die liegt seit 1524 im Wiener Völkerkundemuseum, nach Mexiko zurückzuholen: „Sie ist von höchster spiritueller und ideeller Bedeutung für die mexikanischen Ureinwohner.“

ADAC: "Wir haben alles getan, um den Schaden großzügig zu regulieren."

Seine Mission habe der ADAC nun torpediert: Beim Abschleppen seines Wagens von der Autobahn bei Aschaffenburg gab es einen Unfall. 1400 Euro Restwert bekam er für seinen Ford. Zu wenig meinte Gomora. Der Streit schaukelte sich hoch. Inzwischen verlangt er 512.000 Euro vom ADAC, macht Kosten für Ärzte, Leihautos, zerstörte Instrumente sowie Laptop geltend. ADAC-Sprecher Jochen Oesterle: „Wir haben alles getan, um den Schaden großzügig zu regulieren. Er hat sämtliche Leistungen erhalten. Der Fall ging bis zum Vorstand.“ Gomora schwingt aber weiterhin das Kriegsbeil.

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