In München werden ausgesetzte Goldfische zur Plage. Sie fressen Tümpel leer

Die Stadt hat aktuell mit einer ungewöhnlichen Plage zu kämpfen: In öffentlichen Tümpeln fressen Goldfische alles auf. Die Stadt warnt nun.
von  AZ/ls
Goldfische sind äußert anpassungsstark. Einmal ausgesetzt, vermehren sie sich rasant.
Goldfische sind äußert anpassungsstark. Einmal ausgesetzt, vermehren sie sich rasant. © imago/blickwinkel

München - In vielen Gartenteichen schwimmen sie, auch in manchem Aquarium: Goldfische. Doch weil sich die Wasserbewohner gerne vermehren, wird es oftmals eng in den privaten Gärten und der Fisch zum Problem. Viele Besitzer behelfen sich dann mit einer einfachen Methode: Sie setzen die Fische in öffentlichen Gewässern aus.

Die Stadt München warnt nun vor genau diesem Prozedere. Besonders im Naturschutzgebiet Fröttmaninger Heide kämpft die Untere Naturschutzbehörde derzeit mit den Zierfischen. Denn die sind, einmal in Freiheit, für die heimische Fauna eine regelrechte Plage.

Goldfische fressen Tümpel leer

Einmal eingesetzt vermehren sich die anpassungsfähigen Goldfische schnell. In kurzer Zeit bilden sie ganze Schwärme – das geht allerdings auf Kosten der anderen Teichbewohner, denn der Goldfisch frisst alles, was sich an Kleinlebewesen im Tümpel befindet. Für die heimischen Amphibien bedeutet das schnell das Aus.

Lesen Sie hier: Erotisches PR-Video mit Waschbär - Tierpark verklagt Produzenten

Die Stadt warnt nun alle Besitzer von Goldfischen: "Das Aussetzen von Zierfischen und anderen zugekauften Tieren aus dem Gartenteich in die freie Wasserlandschaft ist gesetzlich untersagt und kann mit Bußgeldern geahndet werden", heißt es in einer Mitteilung.

Raubfische im Gartenteich können Abhilfe schaffen

Was aber tun, wenn es im Gartenteich zu eng wird? "Der Tierhalter ist dafür verantwortlich, für seine Zierfische ein neues Zuhause zu finden", so die Stadt. Teilweise können Zoohandlungen Tiere entgegen nehmen, dies muss aber vorher abgeklärt werden. Auch über Annoncen können Abnehmer gefunden werden.

Und die Stadt hat noch einen etwas radikaleren Vorschlag: Sofern im Gartenteich hinreichend Platz vorhanden ist, könne auch über den Einsatz von Raubfischen nachgedacht werden, die den Goldfischnachwuchs in Zaum halten sollen. Das Aussetzen in der Freien Natur ist jedenfalls tabu - sowohl von Gold- wie von Raubfischen.

Im November hatte im Übrigen Planegg mit zu vielen Goldfischen in einem Weiher zu kämpfen. Die Lösung damals: Die Tiere wurden abgefischt und an die Reptilienauffangstation gebracht. Als Tierfutter.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.