In drei Stufen zum Chianti-Kenner
Chianti – das ist so etwas wie das Synonym für italienischen Rotwein. Dahinter jedoch verbergen sich viele Irrtümer, die den Chianti-Novizen am Esstisch ganz schön schlecht ausschauen lassen können.
Eine Auswahl:
1) Chianti gibt’s überall in Italien. Falsch. Unser Freund darf nur in einem bestimmten Bereich der Toskana, grob zwischen Florenz und Siena, angebaut werden. Insgesamt acht Bereiche in diesem Gebiet dürfen diesen Namen führen, zum Beispiel „Chianti Rufina“ und „Chianti Classico“.
2) Chianti ist eine Traube. Daneben. Die Chianti-Berge haben diesem Wein den Namen gegeben, der im Jahr 1398 zum erstenMal urkundlich erwähnt wurde. Das Herzstück dieses Gebiets heißt Chianti Classico.
3) Chianti ist ein Rebsorten-reiner Wein. Weit gefehlt. Chianti ist in vielen Fällen ein Verschnitt („Cuvée“) von mehreren weißen (z. B. Trebbiano) und roten Rebsorten (z. B. Sangiovese, Merlot, Canaiolo). Die italienischen Weinbau- Gesetze erlauben erst seit einigen Jahren auch, Chianti zu 100 Prozent aus Sangiovese-Trauben herzustellen.
Der Wein gefällt durch seine fruchtigeWürze und ausgeprägte Säure. Er passt gut zu Nudelgerichten, als „Riserva“ auch zu Rind- und Wildgerichten.
Herbert Stiglmaier