In die Innenstadt muss man nicht mit dem Auto

Bei den Stickoxiden reißt München immer noch alle Hürden. Deshalb sollte man aufs Auto besser verzichten, findet AZ-Redakteur Florian Zick.
von  Florian Zick
Wegen der Diesel-Fahrzeuge reißt München bei den Stickoxiden immer noch alle europäischen Grenzwerte.
Wegen der Diesel-Fahrzeuge reißt München bei den Stickoxiden immer noch alle europäischen Grenzwerte. © dpa

München - Man kann den ganzen Diesel-Fahrern eigentlich gar keinen Vorwurf machen. Dass München bei den Stickoxiden immer noch alle europäischen Grenzwerte reißt, liegt allein daran, dass die Automobilindustrie uns jahrelang Schadstoffwerte verkauft hat, die auf dem Prüfstand vielleicht einzuhalten waren, nicht aber im realen Straßenverkehr.

Um es deutlich zu sagen: Diesel-Fahrzeuge blasen viel mehr Dreck in die Luft als wir bislang gedacht haben. Insofern muss man nun massiv gegensteuern. Ohne einschneidende Maßnahmen wie der Einführung der „blauen Plakette“ wird es da nicht gehen. Dann müssen zumindest die älteren Diesel-Fabrikate halt draußen bleiben. City-Verbot für die Luftverpester!

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Ganz grundsätzlich stellt sich ohnehin die Frage, warum auch im Jahr 2016 immer noch so viele Autos in der Münchner Innenstadt unterwegs sind. „Die Autostadt ist tot“, sagt Gerd Landberg, der Chef des Deutschen Städte- und Gemeindebundes – und hat damit vollkommen recht.

An Alternativen zum Auto fehlt es nicht: Der öffentliche Nahverkehr ist gut ausgebaut, mit U-Bahn, Bus und Tram kommt man nahezu überall gut hin. Und oft genug wäre eigentlich das Radl die naheliegende Option – wenn wir nicht manchmal so faul wären. Aber diese Ausrede zählt nun nicht mehr. Es ist für uns alle an der Zeit, unser Mobilitätsverhalten zu hinterfragen.

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