Impfbetrüger vor Gericht: Münchner muss 18.000 Euro Strafe bezahlen

Ein Münchner präsentiert eine abenteuerliche Story, wann und wo er geimpft worden sei.
von  Ralph Hub
Echt oder eine Fälschung? Ein Impfpass wird unter die Lupe genommen.
Echt oder eine Fälschung? Ein Impfpass wird unter die Lupe genommen. © Stefan Puchner/dpa

München - Die Bundespolizei am Flughafen bekam im Januar einen anonymen Hinweis zu einem Passagier, der mit einer Maschine aus Istanbul kam. Mit dem digitalen Impfzertifikat des Geschäftsmannes (55) sei etwas nicht in Ordnung. Die Beamten nahmen den gebürtigen Münchner nach der Landung genauer unter die Lupe.

Impfbetrüger: Münchner präsentiert abenteuerliche Geschichte

Der 55-Jährige gab sich ahnungslos und verwickelte sich dann aber in Widersprüche was seine Impfungen betraf. Die Termine seien von seiner Sekretärin gemacht worden, behauptete er, sein Impfbuch habe er nicht bei sich, er werde es nachträglich vorlegen.

Tags darauf hieß es, das gelbe Büchlein sei verloren gegangen. Die Sekretärin wusste auch nichts von Impfterminen ihres Chefs. Die Ermittler gaben den Fall an die Staatsanwaltschaft weiter. Die erhob Anklage gegen den Verdächtigen.

55-Jähriger gibt vor Gericht zu, nicht geimpft zu sein

Jetzt kam es zum Prozess vor dem Amtsgericht in Landsberg am Lech. Dem 55-Jährigen wurde Urkundenfälschung vorgeworfen. Der Rechtsanwalt gab an, dass sein Mandant in Frankreich während eines mehrwöchigen Urlaubs geimpft worden sei. Die zweite Spritze habe es bei einem zweiten Aufenthalt anlässlich eines Segeltörns in Frankreich gegeben. Allerdings seien alle Nachweise darüber verloren gegangen.

Der Richter machte keinen Hehl daraus, dass er sich einen Segeltörn angesichts der zu erwartenden Nebenwirkungen einer Corona-Impfung relativ schwierig vorstelle. Der 55-Jährige gab zu, nicht geimpft zu sein. Er wurde zu einer Strafe von 90 Tagessätzen a 200 Euro verurteilt (18.000 Euro).

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