Immobilienmaklerin vor Gericht: Sie verkaufte Hasch an Kids

Drei Gramm Hasch für 30 Euro. Das und mehr verkaufte eine Immobilienmaklerin an Schüler. Vor Gericht berichtete sie nun von ihrer eigenen Drogenkarriere. Jetzt bekam sie 35 Monate Haft.
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Immobilienmaklerin Heike B. vor Gericht
Torsten Huber Immobilienmaklerin Heike B. vor Gericht

MÜNCHEN - Drei Gramm Hasch für 30 Euro. Das und mehr verkaufte eine Immobilienmaklerin an Schüler. Vor Gericht berichtete sie nun von ihrer eigenen Drogenkarriere. Jetzt bekam sie 35 Monate Haft.

Schützend hält sie den Mantel vor ihr Gesicht, als Heike B. (41, Name geändert) vom Justizwachpersonal in den Münchner Landgerichtssaal 175 geführt wird. Aus Scham. Denn als renommierte Immobilienmaklerin hat sie einen guten Ruf zu verlieren. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr nämlich gewerbsmäßigen Haschisch- und Marihuanahandel an Minderjährige vor.

„Ich war froh, dass ich seit 15 Jahren von den harten Sache wie Kokain weg war. Da vergisst man schnell, dass eine Haschzigarette auch illegal ist“, erklärte die geständige Angeklagte Heike B.

Ende 2008 verkaufte sie an einen Schüler (14) drei Gramm Hasch für 30 Euro. Außerdem soll sie an dessen Spezln zwölf verkaufsfertige Haschisch-Päckchen weitergegeben haben. Das Päckchen zum Stückpreis von zehn Euro. Den Erlös von 1200 Euro für die Hasch-Päckchen zahlte der Dealer an die Angeklagte aus.

Im Februar 2009 kaufte sie 112 Gramm Haschisch und Marihuana für 1050 Euro. Davon verkaufte die Angeklagte ein paar Gramm für 20 Euro an einen 16-Jährigen. Kennen gelernt hatte sie die Jugendlichen beim Gassi-Gehen mit ihrem Hund. Sie hatte im Freien einen Joint geraucht. Die Kids sprachen sie an. Schließlich wurde sie von einem Schüler verraten, nachdem er mit Drogen von der Polizei aufgegriffen wurde. Am 4. März 2009 wurde sie mit 20 Gramm Haschisch und Marihuana in der Tasche festgenommen.

„Seit meiner Festnahme bin clean und ich bin froh. Mit 14 fing ich an mit Alkohol. Dann kamen die Drogen. Viele haben auf dem Gymnasium getrunken, um den Stress abzubauen“, sagte Heike B., die nach der 8. Klasse Gymnasium auf die Realschule wechselt und ohne Abschluss die Schule verließ. Sie hatte aber immer einen Job, lebte nie auf Staatskosten. Als sie Mitte der 90er ihren Verlobten, ein Makler, kennen lernte, stieg sie auch ins Immobiliengewerbe. Zukunft? „Ich möchte was mit Computern machen.“ Urteil: 35 Monate Haft. th

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