Immobilienforscher: München auch 2050 noch teuer

Immobilienforscher Stephan Kippes erwartet rund 11.000 neue Einwohner für München pro Jahr – und erklärt, wie man das Wohnungsproblem lindern könnte.
von  AZ/dpa
Auch in 30 Jahren wird das Wohnen in München noch teuer sein, so ein Immobilienforscher. (Archivbild)
Auch in 30 Jahren wird das Wohnen in München noch teuer sein, so ein Immobilienforscher. (Archivbild) © obs/München Tourismus/Thomas Klinger

München - Das Wohnen in München wird nach Ansicht des Immobilien-Marktforschers Stephan Kippes auch in 30 Jahren noch teuer sein. "2050 werden wir weiter Hochpreisgebiet sein. Die Entwicklung wird sich nicht völlig gedreht haben bis dahin", sagte er der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwoch). Er könne sich vorstellen, dass sich eine jetzt gekaufte Familienwohnung im Wert noch einmal verdoppelt. "Allerdings nur, wenn man derzeit vernünftig, also zu einem marktgerechten Preis einkauft."

München: 11.000 neue Einwohner pro Jahr

München werde weiter wachsen – um 11.000 Einwohner pro Jahr. Bei stagnierendem Wohnungsbau werde Wohnraum so immer knapper. "Das liegt natürlich an der wirtschaftlichen Stärke Münchens", sagte Kippes der Zeitung. "Aber was auch drinsteckt: schlechte Strukturpolitik."

Immobilienforscher kritisiert schlechte Strukturpolitik

Die Menschen zögen nicht allein deshalb nach München, weil sie dort unbedingt hinwollten – "sondern auch, weil es in ihren regionalen Bereichen für sie keine Arbeitsplätze gibt und sie dort keine Zukunft sehen. Wenn wir das Wohnungsproblem in München lindern wollen, sollten wir wesentlich stärker die Strukturpolitik angehen".

Er sieht da viel Luft nach oben: "Darin sind wir in Bayern nicht gut, da kann man mir erzählen, was man will: Wir sind nicht gut! Wenn man durchs Land reist, kommt man in Gemeinden, wo der Bürgermeister um jeden Einwohner kämpft. Warum hilft man nicht diesen Bürgermeistern, ihre Leute zu halten?"

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