Immobilien-Wahnsinn in München: Eine Wohnung für 11 Millionen Euro

In Bogenhausen und im Lehel haben Immobilien zu irrwitzigen Preisen den Besitzer gewechselt.
von  Nina Job
Münchens Immobilienpreise steigen und steigen. (Symbolbild)
Münchens Immobilienpreise steigen und steigen. (Symbolbild) © imago images/Christian Offenberg

München - Teuer, teurer, am teuersten: München bleibt bei den Immobilienpreisen weiter an der Spitze. "Nach einem leichten Rückgang im Corona-Jahr 2020 zeigt sich der Münchner Immobilienmarkt in gewohnter Manier und erreicht neue Rekordwerte bei den Preisen", teilt der Münchner Immobilienmakler Aigner mit.

Preisansteig von 15 Prozent 

Geschäftsführer Thomas Aigner ist Mitglied im unabhängigen Gutachterausschuss der Stadt (34 ehrenamtliche Mitglieder). Laut einer Mitteilung des Maklers hat sich der Kaufpreis für eine neu gebaute Wohnung innerhalb eines Jahres um durchschnittlich 15 Prozent verteuert.

Auch Bestandswohnungen sind teurer geworden

Aber auch die Preise für Bestandswohnungen sind in die Höhe geklettert: um satte neun Prozent. Demnach muss man für eine etwas über 70 Quadratmeter große Neubau-Eigentumswohnung in guter Lage rund 830.000 Euro hinblättern. Das entspricht einem Quadratmeterpreis von 11.200 Euro. Eine bereits bestehende Wohnung gleicher Größe und ebenfalls in guter Lage kostet im Schnitt 705.000 Euro - also rund 9.550 Euro pro Quadratmeter.

Für 11 Millionen Euro in Bogenhausen wohnen

Den absoluten Höchstpreis hat im vergangenen Jahr eine Eigentumswohnung in Bogenhausen erzielt: Mit knapp 400 Quadratmetern ist sie so groß, dass der Platz auch locker für zehn Apartments gereicht hätte. 10,9 Millionen Euro hat die Luxuswohnung gekostet.  Wie viele Personen nun dort residieren - oder ob überhaupt jemand drin wohnt - ist nicht bekannt.

Den zweiten Münchner Luxus-Rekord hat eine Wohnung im Lehel gebrochen: Hier hat eine ebenfalls riesige Bestandswohnung (365 Quadratmeter) für 8,4 Millionen Euro den Besitzer gewechselt.

So teuer sind Reihenhäuser

Laut Aigner sind Quadratmeterpreise von bis zu 27.600 Euro aber auch in München die Ausnahme. Dies gelte auch für ein Reiheneckhaus in Schwabing, das für 11,8 Millionen verkauft worden ist. Doch auch ein ganz normales Reihenhaus scheint man unter einer Million Euro in München kaum noch zu bekommen. Laut Aigner Immobilien ist man für ein neugebautes Reiheneckhaus aktuell mit etwa 1,3 Millionen Euro dabei, Reihenmittelhäuser kosten etwa 1,2 Millionen Euro.

Noch seltener werden in München frei stehende Einfamilienhäuser angeboten. Laut Aigner liegt der durchschnittliche Kaufpreis hier bei Neubauten bei rund 2,26 Millionen, für Bestandshäuser bei 1,75 Millionen Euro im Schnitt.

Nur Verkäufer profitieren gerade

Profitieren können von den Preisen nur die Verkäufer. "Die Preissteigerungen aus dem vergangenen Jahr setzen sich bislang auch in 2022 fort", sagt Makler Thomas Aigner. Seriöse Prognosen könne man noch keine abgeben wegen der Unabwägbarkeiten des Ukraine-Krieges. Aber er rechnet damit, dass wenn in Deutschland die Immobilienpreise sinken, München "als letzte Stadt betroffen" sein wird.

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