Immobilien-Experten glauben: Die Mieten steigen nicht mehr

München - Der Wohnwahnsinn hat ein Ende, die Mieten steigen nicht mehr – das sagen zumindest die Experten des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA), des Spitzenverbands der deutschen Immobilienwirtschaft. Im Frühjahrsgutachten der Lobbyorganisation heißt es: „Die Zeiten des Mietpreisanstiegs sind vorbei“.
Die Angebotsmieten seien im Jahr 2014 mit 2,7 Prozent im Westen und 1,9 Prozent im Osten Deutschlands langsamer gestiegen als im Vorjahr. Denn 2013 habe der Anstieg noch bei 3,3 Prozent im Westen und bei 2,5 Prozent im Osten der Nation gelegen. „Das Jahr 2014 dürfte das Ende des Mietpreisanstiegs markiert haben“, schreiben die Autoren des ZIA-Gutachtens. Die Expertengruppe nennt sich der „Rat der Immobilienweisen“.
Zwar sei gerade in gefragten Städten wie auch München das Wohnungsangebot knapp. Aber die Immobilienwirtschaft habe darauf mit verstärktem Wohnungsbau reagiert. „Die Sorge vor unbegrenzt steigenden Wohnungsmieten ist daher unbegründet“, sagt Andreas Mattner, der Präsident des ZIA. „Der Marktmechanismus funktioniert auch ohne staatliche Eingriffe“.
Damit ist auch klar, woher der Wind weht: Der ZIA schießt mit seiner Nachricht auch gegen die geplante Mietpreisbremse. „Sie stört die Funktion des Preises als Signal der Knappheit, erhöht die Unsicherheit für langfristige Investitionen und verstärkt dadurch die Spannungen in den betroffenen Märkten“, sagt Regierungsberater Lars Feld, einer der Autoren.
Die Kaufpreise steigen dem Gutachten zufolge im Westen Deutschlands mit 5,5 Prozent deutlicher als die Mieten. Dafür gingen die Kaufpreise im Osten nur um 1,4 Prozent nach oben. Die Kaufpreise hätten wieder das Niveau von 2004 erreicht und: „Wir rechnen nicht mit weiteren Preissprüngen.“
Für Mieter und Käufer, gerade in München, klingen die Prognosen des ZIA zumindest gewagt. Klar ist aber auch, dass sie dazu dienen sollen, die Politik zu beruhigen – und damit die Mietpreisbremse doch noch zu verhindern.