Immo-Angebote für einen Euro: Münchner inserieren Wohnungen für Ukraine-Flüchtlinge
München - Zwei Zimmer, 55 Quadratmeter mit Garten in Haidhausen, bezugsfertig ab Sonntag. Dieses Inserat findet sich aktuell auf der Seite von "Immobilienscout24". Soweit, so normal.
Die Besonderheit liegt jedoch im Preis: Die Wohnung ist bereits für einen Euro zu haben – im Monat, versteht sich.
Die speziellen Inserate, die nun vermehrt auf den Immobilien-Portalen im Internet erscheinen, sind ein weiteres Zeichen der großen Solidarität, die es in München für die Geflüchtete aus der Ukraine gibt.
Wohnungs-Angebote in München: Nur für Flüchtlinge aus der Ukraine
Denn die Angebote richten sich ausschließlich an die Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet. "For refugees from Ucraine only" (dt.: "Nur für Flüchtlinge aus der Ukraine") steht beispielsweise über dem Inserat aus Haidhausen. Ein 15-Quadratmeter-Zimmer in Fürstenried-West - ebenfalls für einen Euro im Monat - ist mit "Zimmer für Geflüchtete aus der Ukraine" betitelt.

Die Münchner stellen ihren Wohnraum kostenlos zur Verfügung, der angegebene Euro ist freilich ein symbolischer Preis, ohne den ein Einstellen des Inserats nicht möglich ist.
Der Ukraine-Krieg und die daraus entstandene Hilfsbereitschaft auf der ganzen Welt hat damit nun also auch den dauerhaft angespannten Wohnungsmarkt in München erreicht. "Im Rahmen unserer Möglichkeiten möchten wir als Unternehmen dabei helfen, das Leid der betroffenen Menschen zu lindern und geflüchteten Menschen Schutz und eine sichere Unterkunft zu bieten", sagen Thomas Schroeter und Ralf Weitz, Geschäftsführer von "Immobilienscout24" in einem Statement.
Die Wohnungsangebote werden vom Unternehmen dann über Hilfsorganisationen an die Bedürftigen weitervermittelt – ebenfalls kostenlos.
Verband ruft auf: Freien Wohnraum melden
Der Verband der deutschen Immobilienverwalter (VDIV) ruft indes gemeinsam mit seinen Landesverbänden die rund 3.600 angeschlossenen Unternehmen auf, freien Wohnraum zu melden. "Wir bitten Verwalterinnen und Verwalter, Eigentümerinnen und Eigentümer eindringlich, vorhandenen Wohnraum regional an karitative Einrichtungen und Kommunen oder überregional auf entsprechenden Plattformen zu melden", erklärt VDIV-Präsident Wolfgang D. Heckeler.
Noch sind es erst drei Inserate aus München (99 deutschlandweit, Stand: 4. März, 12 Uhr). Es dürfte jedoch nur eine Frage der Zeit sein, bis sich die Seite weiter mit Angeboten füllt. Die Münchner zeigen sich weiterhin solidarisch – auch beim sonst so leidigen Thema Wohnraum.
Wer ebenfalls kostenlosen Wohnraum für die Ukraine-Flüchtlinge inserieren möchte, kann dies beispielsweise hier tun.