Immo-Angebote für einen Euro: Münchner inserieren Wohnungen für Ukraine-Flüchtlinge

Die Solidarität in München für die Geflüchteten aus der Ukraine ist weiter riesig. Jetzt gibt es immer mehr Inserate auf Immobilien-Portalen – speziell für die Kriegsflüchtlinge.
Michael Schleicher |
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Flüchtlinge aus der Ukraine kommen mit dem Zug am Münchner Hauptbahnhof an.
Flüchtlinge aus der Ukraine kommen mit dem Zug am Münchner Hauptbahnhof an. © Felix Hörhager/dpa

München - Zwei Zimmer, 55 Quadratmeter mit Garten in Haidhausen, bezugsfertig ab Sonntag. Dieses Inserat findet sich aktuell auf der Seite von "Immobilienscout24". Soweit, so normal.

Die Besonderheit liegt jedoch im Preis: Die Wohnung ist bereits für einen Euro zu haben – im Monat, versteht sich.

Die speziellen Inserate, die nun vermehrt auf den Immobilien-Portalen im Internet erscheinen, sind ein weiteres Zeichen der großen Solidarität, die es in München für die Geflüchtete aus der Ukraine gibt.

Wohnungs-Angebote in München: Nur für Flüchtlinge aus der Ukraine

Denn die Angebote richten sich ausschließlich an die Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet. "For refugees from Ucraine only" (dt.: "Nur für Flüchtlinge aus der Ukraine") steht beispielsweise über dem Inserat aus Haidhausen. Ein 15-Quadratmeter-Zimmer in Fürstenried-West - ebenfalls für einen Euro im Monat - ist mit "Zimmer für Geflüchtete aus der Ukraine" betitelt.

Die Wohnungs-Inserate in München, die sich ausschließlich an Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine richten.
Die Wohnungs-Inserate in München, die sich ausschließlich an Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine richten. © AZ-Screenshot, Immobilienscout24

Die Münchner stellen ihren Wohnraum kostenlos zur Verfügung, der angegebene Euro ist freilich ein symbolischer Preis, ohne den ein Einstellen des Inserats nicht möglich ist.

Der Ukraine-Krieg und die daraus entstandene Hilfsbereitschaft auf der ganzen Welt hat damit nun also auch den dauerhaft angespannten Wohnungsmarkt in München erreicht. "Im Rahmen unserer Möglichkeiten möchten wir als Unternehmen dabei helfen, das Leid der betroffenen Menschen zu lindern und geflüchteten Menschen Schutz und eine sichere Unterkunft zu bieten", sagen Thomas Schroeter und Ralf Weitz, Geschäftsführer von "Immobilienscout24" in einem Statement.

Die Wohnungsangebote werden vom Unternehmen dann über Hilfsorganisationen an die Bedürftigen weitervermittelt – ebenfalls kostenlos.

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Verband ruft auf: Freien Wohnraum melden

Der Verband der deutschen Immobilienverwalter (VDIV) ruft indes gemeinsam mit seinen Landesverbänden die rund 3.600 angeschlossenen Unternehmen auf, freien Wohnraum zu melden. "Wir bitten Verwalterinnen und Verwalter, Eigentümerinnen und Eigentümer eindringlich, vorhandenen Wohnraum regional an karitative Einrichtungen und Kommunen oder überregional auf entsprechenden Plattformen zu melden", erklärt VDIV-Präsident Wolfgang D. Heckeler.

Noch sind es erst drei Inserate aus München (99 deutschlandweit, Stand: 4. März, 12 Uhr). Es dürfte jedoch nur eine Frage der Zeit sein, bis sich die Seite weiter mit Angeboten füllt. Die Münchner zeigen sich weiterhin solidarisch – auch beim sonst so leidigen Thema Wohnraum.


Wer ebenfalls kostenlosen Wohnraum für die Ukraine-Flüchtlinge inserieren möchte, kann dies beispielsweise hier tun.

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2 Kommentare
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  • Ach so am 04.03.2022 20:32 Uhr / Bewertung:

    Ist niemandem aufgefallen, dass es bei dem 3.Inserat nicht 1€/Monat sondern 10€/T=Tag=300€/Monat heißt? Dieses Angebot ist also nicht ganz so selbstlos. Es ist aber schön, wenn ein Vermieter die Mittel hat, Wohnungen quasi kostenlos zur Verfügung zu stellen, aber wer/wieviele kann/können es sich leisten, eine Wohnung, zumeist mit hohen Krediten behaftet, für 1€/Monat zu vermieten und wer garantiert, dass man sich wegen solcher Angebote/Inserate dann nicht noch wegen Diskriminierung verantworten muss (weil das Angebot eben nur für best. Menschen gilt. Das könnte so manchen, der lange und verzweifelt genug nach einer Wohnung sucht, dazu veranlassen, das bei allem Verständnis für die schwierige Lage anderer so zu sehen)?
    Wer also in dieser schwierigen Zeit Wohnraum zur Verfügung stellen möchte, sollte sich eher an Behörden, KVR usw. wenden, damit es ordnungsgemäß und für alle Seiten zufriedenstellend ablaufen kann.

  • katzenhalsband am 04.03.2022 14:14 Uhr / Bewertung:

    Da wird so manches hochgradig unseriös sein.

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