Immer weniger junge Leute: München wird älter

Immer mehr Alte, immer weniger Junge: So sieht die Altersentwicklung in Bayern und München aus. Das liegt vor allem an den „Babyboomern“.
von  az
Die Bevölkerung der Landeshauptstadt wird älter. So setzt sich die Münchner Bevölkerung zusammen.
Die Bevölkerung der Landeshauptstadt wird älter. So setzt sich die Münchner Bevölkerung zusammen. © dpa/Landesamt für Statistik

MünchenWie alt sind die Bayern? Die Geburtenzahlen sinken, die Lebenserwartung steigt - das bleibt nicht ohne Folgen für die Altersstruktur der Bevölkerung. In München waren zuletzt 35,1 Prozent der Einwohner älter als 50 Jahre alt, im Volkszählungsjahr 1987 waren es nur 33,4 Prozent.

„Deutschland entwickelt sich zum Altenheim Europas’’, formulierte Der Spiegel spitz. Tatsache ist, dass der Alterungsprozess der Bevölkerung bei uns rasanter verläuft als in unseren europäischen Nachbarländern. Im Prinzip gilt für München dasselbe wie für ganz Bayern und ganz Deutschland: Wir werden immer älter, doch der Nachwuchs fehlt. War der Durchschnittsbayer 1987 noch 38,6 Jahre jung, war er 2012 bereits 43,2 Jahre alt. In zwanzig Jahren, so prognostizieren es die Statistiker vom Landesamt, werde das Durchschnittsalter 46,7 Jahre betragen.

Noch wächst die Bevölkerung unterm Strich in München und bayernweit durch Zuwanderungen. Doch die Verschiebungen bei den Altersgruppen sprechen für sich: So waren bei uns zum Jahreswechsel 2013/2014 von allen 1.407.836 Münchnern 913.085 (64,9 Prozent) jünger als Fünfzig. Ein gutes Vierteljahrhundert zuvor hatten von damals noch 1.201.479 Einwohnern insgesamt 799.609 (66,6 Prozent) den 50. Geburtstag noch vor sich.

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Im Gegenzug legte die Generation 50plus zu, und zwar von 33,4 auf 35,1 Prozent. Bayernweit sieht das ähnlich aus: Der Anteil der unter Fünfzigjährigen schrumpfte seit 1987 von rund 67 auf heute 59 Prozent. Die ältere Generation 50plus kletterte demgegenüber von 33 auf heute knapp 41 Prozent.

Zudem gibt es viel mehr Hochbetagte. Von allen 12,6 Millionen Bayern waren zuletzt mehr als 3.000 älter als 99. Rund 25 Jahre zuvor hatten weniger als 500 Menschen dieses sehr hohe Alter.

Umgekehrt sinkt - zumindest im Landestrend - die Zahl der Kinder. Greift man sich etwa die unter Sechsjährigen heraus, schrumpfte der Anteil dieser Altersgruppe an der Gesamtbevölkerung von 6,3 Prozent (1987) auf 5,1 Prozent.

Auf diesen Zug sprang München noch nicht auf: Hier kletterte der Anteil der unter Sechsjährigen in diesem Zeitraum von 4,7 auf 5,8 Prozent.

Unterm Strich sorgt die große Gruppe der einstigen „Babyboomer“ für die Gesamtentwicklung und den zunehmenden Alterungsprozess. Die bevölkerungsreichsten Jahrgänge (1957 bis 1965) kommen in die Jahre – und das wirkt sich auf die Altersstruktur aus.

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