Immer weniger Betreuer für minderjährige Flüchtlinge

Die Zahl der Betreuerstellen für unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge wird weiter abgebaut. Zudem könnten die freien Träger in finanzielle Probleme geraten.
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Derzeit kümmern sich 215 Betreuer in München um unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge. (Archivbild)
dpa Derzeit kümmern sich 215 Betreuer in München um unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge. (Archivbild)

München - Tausende Flüchtlinge kamen im letzten Jahr am Münchner Hauptbahnhof an – darunter auch viele Minderjährige, die sich alleine auf den Weg gemacht haben. Für diese unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlinge hat das Sozialreferat spezielle Betreuer bereitgestellt, die sich um die Ankommenden kümmern sollten.

Lesen Sie hier: Jahresabschluss der Stadt - München macht Miese

Wie die "SZ" berichtet, wurden diese Betreuer-Stellen seit Juni kontinuierlich abgebaut. Um den vertraglich festgelegten Personalschlüssel von 1:2,5 zu erreichen, wurden zwischen Juni und  August monatlich zehn Prozent der Stellen abgebaut. Statistisch gesehen kommt ein Betreuer so also auf 2,5 Flüchtlinge. Konkret in Zahlen ausgedrückt heißt das: Die Anzahl der Betreuer ist von 380 auf 215 gesunken. Diese Zahlen bestätigte das Münchner Sozialreferat der Zeitung. Dieser Stellenabbau wurde in den Verträgen zwischen dem Stadtjugendamt und den Trägern geregelt – derzeit prüft das Revisionsamt die Verträge auf ihre Rechtmäßigkeit.

Doch der Stellenabbau soll noch nicht beendet sein. Laut "SZ" gibt es noch immer weitaus mehr Betreuer als eigentlich vertraglich geregelt ist. Deswegen soll der nächste große Abbau zum 1. Oktober erfolgen.

Lesen Sie hier: CSU - Verschärfte Forderungen für Zuwanderung und Flüchtlinge

Die freien Träger könnten nun Probleme bekommen. Sollte das Revisionsamt Unregelmäßigkeiten in den Verträgen feststellen, müssten sie das Geld zurückzahlen, dass die Stadt derzeit noch unter Vorbehalt zahlt. Sollte etwas juristisch nicht einwandfrei sein, hätte die Stadt also die Möglichkeit, das Geld zurückzufordern. Aktuell wären das rund 16 Millionen Euro im Jahr: Der Betrag kommt durch die 215 Sozialarbeiter mit einer Jahrespauschale von 75.000 Euro zusammen.

Bis es hier allerdings Klarheit gibt, könne es laut Rathaus noch Wochen dauern.
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