Immer dreister: Einbrecher mischen München auf
Straff organisierte Banden streifen derzeit durch die ganze Stadt, immer auf der Suche nach leichter Beute. Allein zwischen Freitag und Sonntag haben sie 66 Mal zugeschlagen
München - Nichts und niemand ist vor ihnen sicher. Dreist plündern Einbrecherbanden Wohnungen im gesamten Stadtgebiet. Selbst wenn die Opfer zuhause sind, schreckt das die Täter nicht ab. Alleine in Bogenhausen und Nymphenburg erbeuteten sie am Wochenende Schmuck im Wert von rund 60000 Euro.
66 EINBRÜCHE IN DREI TAGEN München wird derzeit von straff organisierten Einbrecherbanden heimgesucht (AZ berichtete). Sie streifen durch sämtliche Stadtviertel, immer auf der Suche nach leichter Beute: Bargeld, Schmuck oder Handys. „Die Täter haben vor allem Interesse an Dingen, die sich unauffällig abtransportieren und schnell zu Geld machen lassen“, sagt Polizeisprecher Werner Kraus. Alleine zwischen Freitag- und Montagmorgen 6 Uhr wurden in der Stadt 66 Einbrüche verübt, davon 38 in Wohnungen. Die AZ protokolliert die dreistesten Fälle:
BOGENHAUSEN Ein 51-jähriger Kaufmann aus Bogenhausen dachte, seine Wertgegenstände seien in einem Tresor sicher. Weit gefehlt. Am Samstagabend gegen 19.15 Uhr kraxelte ein Fassadenkletterer am Regenfallrohr bis in den ersten Stock des Mehrfamilienhauses in der Kolbergstraße und drang über die Balkontür in die Wohnung ein. In einem Schrank stieß er auf einen Möbeltresor. Den 30 mal 40 Zentimeter großen Kasten aus Metall stemmte er aus der Verankerung. Anschließend flüchtete der Fassadenkletterer. In dem Safe lagen Schmuckstücke im Wert von 30000 Euro.
NYMPHENBURG In der Nederlingerstraße wartete ein Einbrecher am Samstagvormittag, bis sein Opfer, eine 43-jährige Hausfrau, kurz zum Einkaufen außer Haus ging. Er schlich sich über den Garten auf die Terrasse. Dort schlug er die Glastür ein und durchsuchte das Einfamilienhaus. Dabei fielen ihm Schmuck und Münzen im Wert von rund 10000 Euro in die Hände. Als die Frau gegen 13.50 Uhr zurück kam, war der Gangster über alle Berge.
ALLACH Im Münchner Nordwesten treibt sich eine besonders dreiste Bande herum. In der Wertheimer Straße stieg ein Täter am frühen Freitagmorgen über den Kellerschacht in ein Einfamilienhaus ein. Während die Bewohner im ersten Stock im Bett lagen und schliefen, durchsuchte der Einbrecher die Wohnung. Er fand Schmuck und Münzen für mehr als 20000 Euro. Als die Steuergehilfin wach wurde und das Licht einschaltete, flüchtete der Einbrecher mitsamt seiner Beute. Ganz in der Nähe, in der Leienfelsstraße versuchte derselbe Täter, ins Haus eines Rentners (90) einzudringen. Wieder probierte er es über den Kellerschacht, scheiterte jedoch.
So schützen Sie sich vor Einbrechern
Halten Sie die Augen offen. Achten Sie auf fremde Autos oder Menschen, die in der Nachbarschaft auftauchen und sich verdächtig benehmen.
Schließen Sie Fenster und Türen. Sperren sie ab, bevor Sie die Wohnung verlassen – selbst, wenn Sie nur kurz weggehen.
Sichern Sie Fenster und Türen. Einbrecher scheuen das Risiko. Stoßen sie auf Einbruchssicherungen, die sie länger als drei Minuten aufhalten, verschwinden sie oft.
Lassen Sie Licht oder Radio über Zeitschaltuhr laufen. So entsteht der Eindruck, dass jemand zu Hause ist. Wählen Sie den Polizeinotruf 110, wenn Sie etwas Verdächtiges beobachten.