Im Westen von München entsteht neues Wohngebiet: Platz für 3.000 Bewohner geschaffen

Mega-Projekt in München: In den Kirschgärten Untermenzing sind 1.300 Wohnungen, vier Kitas und eine Bildungsstätte geplant.
von  Eva von Steinburg
Einige Häuser erhalten private gemeinschaftliche Dachgärten.
Einige Häuser erhalten private gemeinschaftliche Dachgärten. © Hilmer Sattler Architekten Ahlers

München - Lagerhallen, Beton, Schwerlastverkehr – das Kirschareal in Untermenzing war bis jetzt ein Gewerbe- und Logistikstandort. Laut, wegen dem LKW-Verkehr – wenig einladend und kaum zugänglich. Und das mitten im Wohngebiet mit vielen Ein- und Mehrfamilienhäusern.

Ab Januar 2024 beginnt hier der Abriss der Hallen und Gebäude. Das zwölf Hektar große Gelände wird entsiegelt. Der Schutt soll sortenrein getrennt – und nach Möglichkeit vor Ort recycelt werden, verspricht der Projektentwickler Eckpfeiler Immobilien Gruppe aus Pullach. Unter dem Titel "Kirschgärten" werden hier 1.300 Wohnungen neu gebaut. Die meisten sind frei finanzierte Eigentumswohnungen.

Im Westen von München entstehen sozial geförderte Wohnungen

Es wird auch Mietwohnungen geben. "40 Prozent sollen preisgedämpft sein", erklärt Lokalpolitiker Pascal Fuckerieder (SPD), BA-Chef von Allach-Untermenzing, die Pläne. An der Ecke Allacher Straße/Elly-Staegmeyr-Straße sind sozial geförderte Drei- und Vier-Zimmer-Wohnungen für Familien mit geringem Einkommen geplant. Diese Wohnungen sollen 2030 auch als erste fertig sein.

So soll es im Quartier einmal aussehen: Wohnzeile mit Bäumen in der Elly-Staegmeyr-Straße.
So soll es im Quartier einmal aussehen: Wohnzeile mit Bäumen in der Elly-Staegmeyr-Straße. © Hilmer Sattler Architekten Ahlers

Innovativ ist das autoarme Mobilitätskonzept: Die neu gestaltete, leicht geschwungene Elly-Staegmeyr-Straße soll die einzige Auto-Fahrbahn im Quartier sein. Der Grund: Neben der Kirschstraße soll es Zufahrten zu den ein- bis zweigeschossigen Tiefgaragen der Bewohner geben. Die Idee ist, dass die Häuser und Eingänge alle gut über Rad- und Fußwege zu erreichen sind.

"Kirschgärten" in Untermenzing: Auch eine Grundschule und Kitas werden hier gebaut

Neben 126.000 Quadratmetern Geschossfläche – mit einigen privaten gemeinschaftlichen Dachgärten – sind 60.000 Quadratmeter Grün vorgesehen. Ein Teil davon wird ein Quartiers-Park mit 24.000 Quadratmetern. 400 Bäume werden neu gepflanzt.

Untermenzings neue Grundschule wird neben die Wohnhäuser gebaut. Eine Sporthalle kommt hinzu. Dazu vier Kitas, mindestens ein Spielplatz sowie Rasenflächen, auf denen Ball gespielt werden kann – oder ein Picknick mit Nachbarn möglich ist. "Wir begrüßen die wohnortnahe Grundschule und die Kitas", sagt Pascal Fuckerieder (47) vom BA.

Die "Kirschgärten" in München werden Heimat für 3.000 Bewohner werden

"Das ist die richtige Entwicklung. Es ist auch gut, dass der Schwerlastverkehr entfällt. Doch wir haben Sorge, wie es wird, wenn der neue PKW-Verkehr einmal über die schon stark belasteten Eversbuschstraße und die Allacher Straße rollt."

Das Zukunftsthema Nachhaltigkeit nimmt der Kirschgärten-Bauherr ernst. Höchste Standards gelten bei Energieeffizienz: mit Photovoltaik und Holzhybridbauweise. Gelobt werden gute Auswirkungen auf das Stadtklima und die ausgewogene Sozialstruktur des neuen Quartiers. Dafür gibt es ein DGNB-Zertifikat in Platin. 3000 Bewohner sollen ab 2030 in die Kirschgärten im Westen der Stadt einziehen.

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