Im Sommer eine Stunde länger draußen sitzen

Neue Regelung für Freischankflächen von Bars, Cafés, Kneipen und Restaurants: Diesen Sommer dürfen die Wirte freitags und samstags bis 24 Uhr draußen servieren
von  Laura Kaufmann
Sobald es die Temperaturen zulassen, sind die Münchner Freischankflächen — wie hier in der Fußgängerzone — voll. Und das bis spätabends.
Sobald es die Temperaturen zulassen, sind die Münchner Freischankflächen — wie hier in der Fußgängerzone — voll. Und das bis spätabends. © imago

Neue Regelung für Freischankflächen von Bars, Cafés, Kneipen und Restaurants: Diesen Sommer dürfen die Wirte freitags und samstags bis 24 Uhr draußen servieren

München - Es ist einer dieser Momente, in denen man einen leichten München-Koller schiebt: „Es ist gleich elf, ihr müsst bitte reingehen“, säuselt das Service-Personal entschuldigend. Und Schluss ist mit der warmen Sommerluft auf der Haut.

Elf Uhr, das kann verdammt früh sein an einem der seltenen lauen Nächte in unseren Breitengraden: Das hat jetzt auch die Stadt eingesehen. Diesen Sommer dürfen die Wirte, die ihre Gäste sonst um 23Uhr von der Terrasse verscheuchen müssen, diese zumindest freitags und samstags bis Mitternacht draußen sitzen lassen.

Von Juni bis August, probeweise. „Wir werden die Probephase intensiv begleiten, evaluieren und dann dem Stadtrat einen weiteren Vorschlag unterbreiten“, sagt Daniela Schlegel vom Kreisverwaltungsreferat. Aber nicht nur mit der Verweildauer auf den Außenterrassen geht das KVR jetzt kulanter um. Es gibt auch ein paar andere Neuerungen, über die sich vor allen die Wirte freuen können: Die Art der Außenbestuhlung war reglementiert – ab jetzt dürfen die Wirte auch Bänke draußen aufstellen und sind frei in der Farbwahl. Biergartengarnituren und Sofas bleiben aber weiterhin untersagt.

Auch wird der Platz für die Außenbestuhlung kulanter geregelt: Bisher musste immer 1,60 Meter Platz für Fußgänger bleiben, in Einzelfällen müssen sie jetzt mit etwas weniger auskommen können. Pflanzen durften nur eine bestimmte Höhe haben und außerdem nur in bestimmten Abständen und in bestimmten Kübeln aufgestellt werden. Diese Vorgaben fallen weg.

Wichtige Fußballspiele dürfen auf den Freischankflächen übertragen werden. Auch kleine Geschäfte wie Friseursalons dürfen jetzt einen Stuhl vor die Tür stellen, damit der Kunde in der Sonne sitzen kann. Kostenlose, alkoholfreie Getränke dürfen sie ihm dazu reichen.

„Ich finde das sehr, sehr gut, dass jetzt etwas voran geht“, sagt Wirt Tom Zufall, der gerade mit seinem „München 72“ von der Kohl- in die Holzstraße umgezogen ist (AZ berichtete). „Gerade die Regelung, dass es draußen keine Bänke geben darf und nur bestimmte Farben, war schon ein rechter Schmarrn. Aber gegen die 12-Uhr-Regelung werden sicher einige Sturm laufen und vehement dagegen trommeln.“

 

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