Im Schnitt erwischt es fünf Münchner pro Tag

Polizei warnt vor steigender Zahl bei Einbrüchen im gesamten Stadtgebiet. Was Sie beachten müssen und wie Sie sich schützen können
München - Sie haben es auf Geld, Schmuck und teure Handys abgesehen. Im Schnitt werden täglich fünf Münchner Opfer von Einbrechern. Besonders alarmierend ist die zunehmende Gewaltbereitschaft mancher Täter.
Noch spricht man im Polizeipräsidium München von „Einzelfällen“: Täter, die nicht sofort die Flucht ergreifen, wenn sie ertappt werden, sondern zum Angriff übergehen.
So wie die zwei rumänischen Bettler, die vergangenen Woche am Rosenheimer Platz gefasst wurden. Die Einbrecher hatten im Dezember eine Arztwitwe (83) aus Salzburg gefesselt und geknebelt. Das Opfer erstickte (AZ berichtete). Die Täter setzten sich nach München ab. In Gräfelfing und Planegg suchten sie neue Opfer.
Zu langen Haftstrafen wurden zwei Einbrecher im Dezember verurteilt, die ein altes Ehepaar aus Straßlach schwer misshandelt hatten.
418 Einbrüche wurden in München zwischen Oktober und Dezember 2012 bei der Polizei angezeigt. Die Zahl stieg im Vergleich zum Vorjahr um knapp sechs Prozent. „Ein Trend, der seit zwei Jahren anhält“, warnt Polizeivizepräsident Robert Kopp. Betroffen sind alle Stadtviertel.
„Dabei fällt auf, dass die Menschen im Umland wachsamer sind und eher die Polizei alarmieren als die Münchner“, sagt Kriminaldirektor Thomas Fichtner. Sein Appell: So bald man verdächtige Gestalten in der Nachbarschaft beobachtet, verdächtige Autos oder Geräusche wahrnimmt, unbedingt die 110 anrufen.
Bisher wird nur jeder zehnte Einbrecher gefasst. Oft sind es straff organisierte Banden, die Objekte genau auskundschaften.
Nicht alle Opfer reagieren dabei so schlagkräftig wie die Münchner Kick-Box-Queen Christine Theiss. Als ein Einbrecher jüngst in ihrem Sportstudio in der Taunusstraße einstieg, um ein Samurai-Schwert zu stehlen, bekam der Gauner von ihr eine kräftige Abreibung verpasst. Die Polizei warnt allerdings Normalbürger vor derartigen Aktionen. Ist ja nicht jeder ein Weltmeister.