Im Schatten der Currywurst
Hier erzählen bekannte Münchner von ihrem Wochenende. Heute ist das die Sky-Moderatorin Anna Kraft.
Ein Wochenende frei zu haben ist für mich als Sportjournalistin wie Geburtstag, Ostern und Weihnachten zusammen. Da wird, wenn es geht, trotzdem Fußball geguckt. Und sonst lass ich es mir einfach richtig gut gehen.
Ich kann zwar ganz ordentlich kochen, aber viel lieber lasse ich mich bekochen. Ich bin ein großer Sushi-Fan, da gehe ich freitagabends am liebsten zu Monsieur Hu ins Dreimühlenviertel. Oder ich schaue auf ein leckeres Curry bei mir um die Ecke im Kun-Tuk vorbei, das ist ein kleines Thai-Restaurant in der Amalienstraße – super!
Danach ziehe ich meistens gut gestärkt mit Freunden noch weiter. Ich mag das Schall & Rauch in der Schellingstraße ganz gerne, den Couch-Club in der Klenzestraße oder ein paar Häuser weiter das Konsulat – eben diese feinen kleinen Kneipen in Schwabing, der Maxvorstadt oder im Glockenbachviertel.
Samstags schlafe ich unglaublich gerne lange aus, da muss ich mir schon den Wecker stellen, damit es nicht mittags wird. Dann steht „Fitnessstudio” auf dem Tagesprogramm. Ich war ja früher Leistungssportlerin – Sprinterin bei Bayer Leverkusen.
Die Olympischen Spiele in Peking hatte ich mal fest eingeplant, aber nach mehreren Knieverletzungen habe ich mich dann für die sportjournalistische Schiene entschieden. Ins Fitnessstudio gehe ich trotzdem noch ganz fleißig, eigentlich jeden zweiten Tag. Denn zum Bürojob und den fünf Stunden auf Sendung bei Sky-Sport-News brauche ich unbedingt einen Ausgleich–da kriege ich sonst Hummeln im Popo.
Der Samstagnachmittag gehört eigentlich dem Fußball. Bis August ist in der Bundesliga ja noch Sommerpause, aber schon in wenigen Wochen geht es in der zweiten Liga wieder los. Wenn ich nicht arbeiten muss, dann gehe ich oft in die urige Fußballkneipe Stadion an der Schleißheimer Straße. Da kriegt man die einzige essbare Currywurst in München. Ich komme ja aus dem Rheinland und bin quasi im Schatten der Currywurst aufgewachsen. Von daher weiß ich auch, dass so eine Currywurst weiß sein muss und eigentlich auch keine Pelle haben darf! Und so eine gibt es nur im Stadion an der Schleißheimer Straße, die nennt sich dort „Original Bochumer Currywurst”.
Man kann dort super-gemütlich Fußball schauen. Es ist ganz lustig, wenn ich meinem Freund, dem Sportkommentator Wolff-Christoph Fuss, mal nicht zu Hause auf dem Sofa beim Philosophieren über aktive oder passive Abseitsszenen zuhöre, sondern über den Fernseher.
Wenn es sonntags zeitlich passt, schauen wir die letzten beiden Spiele dann zusammen an. Oder am Montag das Live-Spiel der zweiten Liga. Da muss ich ihn zwar manchmal überreden, aber da bestehe ich drauf.
Am Sonntag geht nichts über einen schönen Brunch. Da gehe ich am liebsten ins Café Zeitgeist in der Türkenstraße. Da gibt es ein amerikanisches Frühstück, bestehend aus Rührei und Bratkartoffeln mit Ketchup. Das finde ich super. Ich bin morgens nicht so fürs Süße, ich ziehe da was Deftiges vor. Ich könnte auch in der Früh eigentlich schon einen Burger essen.
Den restlichen Tag verbringe ich dann am liebsten auf der Couch. Was abends absolute Pflicht ist – und wenn es mit dem Spaghettiteller auf dem Schoß sein muss – ist der Tatort. Ich verpasse da keine Folge. Das Münchner Duo finde ich sehr lustig, vor allem den Miroslav Nemec. Der Münchner und der Kölner Tatort, das sind mir eigentlich die liebsten.
Ich gehe am Wochenende auch gerne mal ins Kino, auch weil ich total gerne Popcorn esse. Was ich ganz fein finde, ist das Studio Isabella in der Neureuther Straße. Das ist ein altes, gemütliches, ganz kleines Kino mit Holzklappstühlchen. Das hat wirklich Charme. Und es gibt eben zuckersüßes Popcorn. Da brauche ich gar keine Schokolade mehr, dabei ist Schokolade vielleicht meine größte Schwäche überhaupt.
Protokoll: Florian Zick