Im Rausch: Schwestern bewerfen schwerbehinderte Frau mit Besteck

Im Alkoholrausch haben zwei Frauen auf einem Flug nach München eine schwerbehinderte Frau erniedrigt. Der Pilot musste die Landung zwischenzeitlich abbrechen.
von  AZ
An Bord eskalierte die Situation komplett. (Symbolbild)
An Bord eskalierte die Situation komplett. (Symbolbild) © Christian Charisius/dp

München - Dieser Vorfall macht fassungslos: Wie die Polizeiinspektion am Münchner Flughafen berichtet, haben zwei Frauen am vergangenen Mittwoch eine schwerbehinderte Frau auf einem Flug nach München mit Besteck und einem Handy beworfen.

Die beiden Schwestern, Mitte 20, aus Österreich saßen auf dem Flug von Ankara nach München vor der 55-jährigen Schwerbehinderten und ihrer 52 Jahre alten Begleiterin. Weil sie sich durch die 55-Jährige gestört und belästigt fühlten, warfen sie plötzlich Gegenstände nach hinten auf die beiden Frauen. Unter anderem flog Besteck sowie ein Handy – außerdem sprachen die beiden jungen Frauen Bedrohungen aus.

Pilot muss Landung abbrechen

Die Situation an Bord eskalierte komplett, der Pilot der türkischen Airline musste deswegen den Landeanflug auf den Münchner Flughafen aus Sicherheitsgründen abbrechen. Wie die Polizei berichtet, musste er nochmal durchstarten und zwei Schleifen über dem Airport im Erdinger Moos drehen. In dieser Zeit konnte das Bordpersonal die beiden Frauen "überwältigen" und der Pilot in München landen. Alle 50 Passagiere an Bord blieben unverletzt.

Nach der Landung standen bereits mehrere Streifen der Bundes- und Landespolizei bereit, um die beiden Frauen festzunehmen. Sie leisteten Widerstand, kratzten einen Beamten und verletzten ihn dadurch. Vor Ort stellte sich heraus, dass die beiden Österreicherinnen stark alkoholisiert waren und aller Voraussicht nach auch noch unter dem Einfluss von anderen Rauschmitteln standen.

Schwestern kommen ins Krankenhaus

Da nicht klar war, um welche Substanzen es sich handelt und wie sie in Verbindung mit Alkohol wirken, wurden beide Frauen in ein Krankenhaus eingeliefert, wo eine Blutentnahme durchgeführt wurde. Eine der Frauen wurde ambulant behandelt, die andere musste wegen vorliegender Vergiftungserscheinungen im Krankenhaus bleiben.

Laut Polizei blieb die 55-Jährige durch die Würfe "zumindest körperlich unverletzt". Die Schwestern müssen sich nun wegen etlicher Straftaten verantworten – unter anderem geht es um gefährlichen Eingriff in den Luftverkehr, mehrere Körperverletzungsdelikte sowie einen tätlichen Angriff auf Polizeibeamte. Die Polizeiinspektion Flughafen München hat entsprechende Ermittlungsverfahren eingeleitet. Beide werden noch am Donnerstag dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der über die Haftfrage entscheidet.

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