Im Pulverdampf
München ist eine wunderbare Stadt – und darum kommen immer mehr Menschen hierher. Doch das schafft auch Probleme: Wohnen wird immer teurer und der MVV schickt überfüllte Züge los.
In dieser heiklen Situation denkt der gesunde Menschenverstand: Da arbeiten die Politiker zusammen. Doch weit gefehlt. München steht bei diesen lebenswichtigen Themen mitten im Pulverdampf des Wahlkampfs: Die verbalen Trommelfeuer entzünden sich an der zweiten Stammstrecke und an den 33000 Wohnungen der GBW in Bayern.
Beim Getümmel der widersprechenden Argumente kennt man sich immer weniger aus. Und beide Male tut die CSU so, als sei allein einer schuld: der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude. Der macht ihnen als SPD-Spitzenwahlkämpfer eine solche Angst, dass sie mit geballter Macht gegen ihn vorpreschen.
Im Fall der GBW-Wohnungen ist das mehr als ärgerlich: Die CSU hat doch den Freistaat allein regiert, als die Landesbank ins Milliardendesaster rutschte, der Landesbank gehören doch die Wohnungen, die jetzt verkauft werden müssen. Mit dem Gepolter gegen den Münchner Oberbürgermeister will die CSU doch nur ihr Versagen übertünchen. Aber auch Ude taktiert dabei fleißig mit.
Das haben die Mieter nicht verdient und die S-Bahnkunden auch nicht. Sie werden alle nicht den Lautesten wählen. Sondern sich womöglich aus Verzweiflung auf die Seite der Piraten schlagen.
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