Im Patentamt kommt die Decke runter
München - Schon die alten Römer hatten Angst, dass ihnen der Himmel auf den Kopf fällt. Die Patentanwälte im Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) an der Zweibrückenstraße wohl eher nicht. Sie hätten sie vielleicht haben sollen: Wie jetzt bekannt wurde, fiel in dem Gebäude im Sommer ein 40 Kilo schweres Paneel von der Decke. Laut DPMA hat man jedoch alles im Griff.
Wie die AZ erfahren hat, löste sich das Paneel am 21. August von der Decke. Zu Schaden kam niemand. Trotzdem muss es für die Mitarbeiter ein mulmiges Gefühl sein, unter einer instabilen Decke zu arbeiten. Immerhin gibt es mehrere ähnliche Paneele in dem 50er-Jahre-Bau. Vorsorglich wurde das Gebäude nach dem Zwischenfall evakuiert. Betroffen waren etwa 1500 Menschen.
Lesen Sie hier: Supermarkt-Decke stürzt ein - Zwei Verletzte!
Das DPMA schlägt beschwichtigende Töne an: „Eine Gefährdung der Mitarbeiter hat außer zum Zeitpunkt des Zwischenfalls nicht bestanden.“ Alle Paneele seien nach dem Zwischenfall überprüft worden, die „Verkehrssicherheit des Gebäudes“ sei dabei bestätigt worden. Außerdem werde das Gebäude regelmäßig auf seine Sicherheit hin geprüft.
Wenn die Decke nicht mehr hält, könnte es Zeit sein für eine Sanierung. Immerhin ist das Gebäude nicht mehr ganz taufrisch. Die Verantwortlichen beim DPMA sehen dafür keinen Bedarf.
In München ist öfter mal eine Schraube locker: 2004 brach aus dem Neubau des Fraunhofer-Instituts eine vier Quadratmeter große Scheibe aus der Glasfassade.
Jüngst machten mehrere Container-Anbauten an Münchner Schulen von sich reden, in denen Teile der Decken heruntergekommen waren (AZ berichtete). Die verwendeten Schrauben waren zu kurz ausgelegt gewesen.
- Themen: