Im Kinderwagen versteckt: Paar klaut Kruzifix

Taufe vorgefeiert: Vom Hochaltar in der Ludwigskirche nimmt Boris T. (41) das Kreuz mit, versteckt es im Kinderwagen der Tochter.Dann flüchtet das Paar –er hat 2,4 Promille im Blut.
von  Abendzeitung
Boris T. und Adelheid S. klauten ein Kruzifix
Boris T. und Adelheid S. klauten ein Kruzifix © Torsten Huber

MÜNCHEN - Taufe vorgefeiert: Vom Hochaltar in der Ludwigskirche nimmt Boris T. (41) das Kreuz mit, versteckt es im Kinderwagen der Tochter.Dann flüchtet das Paar –er hat 2,4 Promille im Blut.

MÜNCHEN Kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort: Hausmeister Boris T. (41) und seine Lebenspartnerin Adelheid S. (41) klauen ein vergoldetes Kruzifix vom Hochaltar in der St. Ludwigskirche, verstecken es bei der vier Monate alten Tochter im Kinderwagen und flüchten. Nach 100 Metern werden sie von der Polizei geschnappt.

Jetzt sitzen sie vor einem Münchner Schöffengericht. Ihnen drohen bis zu vier Jahren Gefängnis. Goldschmiedin Elisabeth T. bricht in Tränen aus, als sie von dem Vorfall am 9. Juli 2008 berichtet: „Es war so gegen 12 Uhr. Wir wollten einen Termin für die Taufe unserer damals vier Monate alten Tochter ausmachen. Danach haben wir uns das Taufbecken angeschaut.“ Dann hat sie Erinnerungslücken. Dass Boris T. ein 80 Zentimeter langes Kruzifix (Wert: 300 Euro) mitgehen lässt und im Kinderwagen, in der ihre Tochter liegt, versteckt, kriegt sie angeblich nicht mit. „Ich weiß, dass Boris plötzlich so komisch war. Wir sind dann aus der Kirche und über die Kaulbachstraße nach Hause“, sagt sie.

US-Touristen, die die Kirche besichtigen, beobachten aber den Diebstahl. Sie stoppen auf der Straße eine Polizeibeamtin. Polizeihauptmeisterin Stefanie R. (28) nimmt die Verfolgung auf: „Ich war allein auf Streife. Zur Sicherheit habe ich die Amerikaner und einen Passanten im Wagen mitgenommen. Über Funk habe ich Verstärkung angefordert.“

Das Paar versteckt sich in einem Hinterhof. Vergeblich. Die Polizistin und ihre Hilfssheriffs stellen sie. Inzwischen ist die Verstärkung da. Drei Beamte bändigen Boris T., der sich dabei den rechten Arm bricht und eine blutige Nase holt. Boris T., der einschlägig vorbestraft ist, kann sich nur noch an die Festnahme erinnern: „Da hat es platsch gemacht.“ 2,41 Promille hat er zur Tatzeit im Blut. Er hat den Tauftermin mit Sekt und Bier vorgefeiert. Der Prozess dauert an. th

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