Im Florentiner Umfeld gelandet

Heute Abend im Prinzregententheater: Joel Frederiksen.
Bässe sind auf der Bühne ja gerne für die älteren Herren zuständig. Für Väter und Könige, Chefgötter und manchen Schurken. Dass einer aus dem Kellergewölbe von Liebe und Leidenschaft brummelt, ist selten und heutzutage vor allem den Tenören vorbehalten. Vor 400 Jahren, im Frühbarock also, war das noch ganz anders, da durften gerade auch die Bässe auf amourösen Pfaden wandeln.
Allerdings wurde von diesen tiefen Stimmen eine extreme Flexibilität gefordert. Locker und leicht sollten sie sich auch in die Höhe schwingen, anderthalb Oktaven mussten drin sein. Doch was die meisten Bässe heute vor unüberwindbare Höhenprobleme stellt, ist für Joel Frederiksen das ideale Repertoire.
Deshalb landet der Sänger und Lautenspieler allzu gerne in den Entstehungszeiten der Oper, bei Komponisten wie Giovanni Caccini und seinem Florentiner Umfeld. Wie aufregend diese neue alte Musik klingt, kann man am 9. Februar hören, wenn Frederiksen mit seinem Ensemble Phoenix ins Prinze kommt. Konzerttitel: „O felice morire“ – zum Sterben schön!
Prinzregententheater, Montag, 9. Februar, Beginn: 20 Uhr, 24 bis 46 Euro, Karten: Tel. 080 0/5 45 44 55