Idee im Münchner Rathaus: Mit dem Friedhofs-Taxi zum Grab
München - Der verstorbene Mann, die geliebte Mutter oder die Großeltern – die meisten Münchner haben auf den städtischen Friedhöfen Verwandtschaft liegen. Doch vor allem im Alter fällt es vielen Menschen schwer, die Gräber regelmäßig zu besuchen.
Die Rathaus-SPD setzt sich deshalb nun für ein Friedhofsmobil ein. Denn die Wege auf den Friedhöfen sind oft weit. Wer am Stock geht oder allgemein wacklig auf den Beinen ist, für den ist das oft ein Grund, auf die Visite am Grab lieber zu verzichten.
Zwar gibt es auf den Münchner Friedhöfen schon allerlei Hilfsangebote für Menschen mit Bewegungseinschränkungen. Man kann sich Rollstühle ausleihen, sich zur Grabpflege einen Transportwagen nehmen oder sich in Ausnahmefällen auch vom Zufahrtsverbot befreien lassen. Dann kann man mit dem Auto bis ans Grab vorfahren.
Idee: Friedhofs-Chauffeure könnten ehrenamtlich arbeiten
Aber man könne da schon auch noch ein bisschen mehr tun, findet die SPD-Stadtratsfraktion. Auf dem Waldfriedhof zum Beispiel, mit seinen über 160 Hektar ein wirklich sehr weitläufiger Friedhof, soll demnächst ein Elektro-Kleinbus die Hauptwege befahren. Einen solchen Fahrservice könne man aber gut auch auf anderen großen Friedhöfen der Stadt einführen, findet die SPD.
Die Friedhofs-Chauffeure könnten ehrenamtlich arbeiten, heißt es aus der Fraktion. Beim Fahrdienst zum Friedhof der Evangelischen Altenheimseelsorge funktioniere das schließlich auch so. Aber auch Menschen vom "Dritten Arbeitsmarkt", also Langzeitarbeitlose ohne große Jobperspektive, könnten als Fahrer in Frage kommen.
Der Fahrservice ist Teil einer großen Friedhofsoffensive der SPD. So fordern die Genossen unter anderem auch eine optische Aufwertung der Aussegnungshallen, eine Aufhebung der Sargpflicht und kostenlose Grabstätten für Kinder. So, wie es ausschaut, gibt es auf den Friedhöfen also noch viel zu verbessern.
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