"Ich will vor allem über Andere lachen"

MÜNCHEN - Kurz vor Beginn des politischen Derbleckens auf dem Nockherberg haben unsere AZ-Reporter vor Ort den Politikern auf den Zahn gefühlt.
CSU-Chef Horst Seehofer gab sich vor Beginn des politischen Derbleckens betont entspannt und tönte: "Ich bin über die vielen Jahre gestählt worden". Er begegnete der zu erwartenden Watschen mit gespielter Lässigkeit und will vor allem über Andere lachen. Das glauben wir gern. Karl Theodor "Gutti" zu Guttenberg hat's spannend gemacht, landete dann aber doch noch mit seinem verspäteten Flieger eine Punktlandung. Auf die Frage, was Christine Haderthauer, Ministerin für Arbeit und Soziales, lieber ist: derbleckt werden oder ignoriert, antwortete sie: "Ich habe schon einiges darüber diskutieren hören, lasse mich jetzt aber einfach mal überraschen". Grünen-Chefin Claudia Roth haute da deutlicher in die schmerzhafte Kerbe: "Am schlimmsten ist es doch für diejenigen, die nicht derbleckt werden". FC Bayern-Manager Uli Hoeneß fielen gleich so viele Politiker ein, die eine g'scheite Watschen verdient hätten, dass die Liste an dieser Stelle einfach zu lang wäre..
Mit wem wird nun am schärfsten abgerechnet? Wer darf sich bei ner Maß Bier entspannt zurücklehnen und schadenfreudig mitlachen? Wer wird verschont und ist des derblecken net wert? Wir verraten Ihnen, wer die Seitenhiebe mit einer guten Portion Humor verträgt und wer eingeschnappt und gekränkt von dannen zieht. Bei seinem Debüt letztes Jahr hat Michael Lerchenberg alias Bruder Barnabas schließlich kein Blatt vor den Mund genommen und kräftig ausgeteilt. Und politische Fehltritte gab es ja wieder genug - ein gefundenes Fressen für den Schauspieler.
Sylvia Petersen