"Ich will kein Neger-Kind"
Doppelmord in Portugal: Freundin von Opfer belastet den Angeklagten Gunnar D. (44).
MÜNCHEN - Neue Details im Doppelmord an der Algarve: Natalie M. (28) ist eine gute Freundin des Mordopfers Georgina Z. (30 †) gewesen und kannte den mutmaßlichen Mörder Gunnar D. (44). Der Angeklagte soll seine dunkelhäutige Geliebte und die gemeinsame Tochter Alexandra (†21 Monate) im Juli 2010 an einem einsamen Strand bei Lagos in Portugal getötet haben.
Motiv: Er lebte bereits in einer festen Beziehung und wollte kein Unterhalt zahlen. „Als sie schwanger war, hat er gesagt: ,Ich will kein Neger-Kind’“, sagte Natalie M., die aus Kamerun stammt. Er soll sie auch zum Alkohol trinken verführt haben.
„An einem Abend hatten sie viel getrunken und er hatte vergessen, sein Kondom überzuziehen. Gina wurde schwanger“, erinnerte sich die junge Frau. Ihr gegenüber habe sich ihre Freundin Georgina Z. auch beschwert, dass er von ihr verlangt hat, dass sie beim Sex Reizwäsche tragen soll.
„Sie wollte das nicht. Aber sie hat es getan, weil sie ihn liebte“, sagte Natalie M., die Mutter von vier Kindern ist. Der Angeklagte habe auch einen Nacktfilm von ihr auf dem Handy gehabt. Er soll gedroht haben, dass er den Film ins Internet stellen werde, falls sie nicht das tut, was er will.
Der Angeklagte Gunnar D. soll Georgina Z., die in Stuttgart in einer betreuten Sozialeinrichtung gelebt hat, öfter von München aus besucht haben. Da gab es oft Streit. „Während der Schwangerschaft war er aggressiv zu ihr. Das hat sie mir erzählt. Er soll sie auch mit Fäusten geschlagen.“
Einmal sei der Streit so heftig gewesen, dass er von einer Sozialarbeiterin aus dem Wohnhaus geworfen wurde. Und man habe ihm ein Hausverbot erteilt. Nach der Geburt der Tochter sei Gunnar D. plötzlich wie verwandelt gewesen. Am Handy wollte er, dass Georgina der Kleinen das Handy ans Ohr hält.
„Er wollte ihr Hallo sagen“, so Natalie M. Plötzlich habe der Angeklagte Georgina Z. den gemeinsamen Portugal-Urlaub vorgeschlagen. „Ich habe ihr davon abgeraten und gesagt, dass da was nicht stimmt. Ich traute ihm nicht“, so Natalie M., die mit einem Mann selbst eine ähnliche Situation erleben musste.
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