"Ich habe geweint": Die Flut in der Sonnenstraße

Mehrere Läden, eine Tanzschule, ein Club und das Goethe-Institut sind überflutet. Die Betroffenen machen sich ans Aufräumen oder suchen händeringend nach Ersatzräumen.
Ralph Hub, Daniel von Loeper |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Geschäfte, Clubs und Tiefgaragen - der Rohrbruch in der Sonnenstraße hat ganze Etagen unter Wasser gesetzt. Die AZ hat mit den betroffenen Besitzern gesprochen - die Bilder!
Daniel von Loeper 13 Geschäfte, Clubs und Tiefgaragen - der Rohrbruch in der Sonnenstraße hat ganze Etagen unter Wasser gesetzt. Die AZ hat mit den betroffenen Besitzern gesprochen - die Bilder!
"Ich habe geweint, als ich gesehen habe, was hier passiert ist", erzählt Fachkosmetikerin Isabel Mercedes Berk.
Daniel von Loeper 13 "Ich habe geweint, als ich gesehen habe, was hier passiert ist", erzählt Fachkosmetikerin Isabel Mercedes Berk.
Ihr Geschäft - "Isabels Beauty Club" - wurde beim Rohrbruch in der Sonnenstraße überflutet.
Daniel von Loeper 13 Ihr Geschäft - "Isabels Beauty Club" - wurde beim Rohrbruch in der Sonnenstraße überflutet.
Auch Friseurmeisterin Heidi Scharl (links) von Conto-Coiffeur ist betroffen: "Es ist ganz schlimm, was für Schäden dieser Wasserrohrbruch verursacht hat!" Seit 30 Jahren arbeite sie in der Sonnenstraße, doch so etwas habe sie noch nie erlebt.
Daniel von Loeper 13 Auch Friseurmeisterin Heidi Scharl (links) von Conto-Coiffeur ist betroffen: "Es ist ganz schlimm, was für Schäden dieser Wasserrohrbruch verursacht hat!" Seit 30 Jahren arbeite sie in der Sonnenstraße, doch so etwas habe sie noch nie erlebt.
Christian Grath, Christoph Möller und Michael Reinfelder (v. l.) stehen in ihrer überschwemmten Tanzschule TWS.
Daniel von Loeper 13 Christian Grath, Christoph Möller und Michael Reinfelder (v. l.) stehen in ihrer überschwemmten Tanzschule TWS.
Kaputtes Parkett, zerstörte Sitzecken, kaputte Technik - "Es ist eine Katastrophe, was in der TWS passiert ist", sagt Möller. Rund 100.000 Euro Schaden sei entstanden. "Wir suchen jetzt händeringend nach Ersatzräumlichkeiten".
Daniel von Loeper 13 Kaputtes Parkett, zerstörte Sitzecken, kaputte Technik - "Es ist eine Katastrophe, was in der TWS passiert ist", sagt Möller. Rund 100.000 Euro Schaden sei entstanden. "Wir suchen jetzt händeringend nach Ersatzräumlichkeiten".
Wenn München bei Fasching nicht tanzen könne, sei das tragisch. Im Bild: Christian Grath.
Daniel von Loeper 13 Wenn München bei Fasching nicht tanzen könne, sei das tragisch. Im Bild: Christian Grath.
Im frisch renovierten Nachtclub New York ist die komplette Inneneinrichtung im Eimer.
Daniel von Loeper 13 Im frisch renovierten Nachtclub New York ist die komplette Inneneinrichtung im Eimer.
Eigentümer Ken Koch sagt: "Es ist alles kaputt, Totalschaden". Möbel und schweres Sofa seien durchs wasser herumgeschleudert worden, teilweise 30 Meter weit.
Daniel von Loeper 13 Eigentümer Ken Koch sagt: "Es ist alles kaputt, Totalschaden". Möbel und schweres Sofa seien durchs wasser herumgeschleudert worden, teilweise 30 Meter weit.
Wo doch im November erst renoviert, im Dezember eröffnet worden sei. "Und jetzt das!".
Daniel von Loeper 13 Wo doch im November erst renoviert, im Dezember eröffnet worden sei. "Und jetzt das!".
Die Versicherung gehe davon aus, dass in den nächsten zwei Monaten geschlossen bleibe, fügt Ken Koch hinzu.
Daniel von Loeper 13 Die Versicherung gehe davon aus, dass in den nächsten zwei Monaten geschlossen bleibe, fügt Ken Koch hinzu.
Bei Horn Brautmoden hat es den Boden erwischt, das Schaufenster, die Vitrine und den Keller - nur die Kundenkleider bisher nicht. Sie sei so schnell wie möglich in die Stadt hineingefahren, erzählt Inhaberin Gülfe Kumas. "Oh Gott, unser Laden steht im Wasser, dacht' ich heute früh". Ein bisschen Angst, dass womöglich noch Wasser durch die Wände durchsickern könnte, habe sie immer noch. Im Bild: Die Inhaberinnen Fatemeh Mastoureh und Gülfe Kumas
Daniel von Loeper 13 Bei Horn Brautmoden hat es den Boden erwischt, das Schaufenster, die Vitrine und den Keller - nur die Kundenkleider bisher nicht. Sie sei so schnell wie möglich in die Stadt hineingefahren, erzählt Inhaberin Gülfe Kumas. "Oh Gott, unser Laden steht im Wasser, dacht' ich heute früh". Ein bisschen Angst, dass womöglich noch Wasser durch die Wände durchsickern könnte, habe sie immer noch. Im Bild: Die Inhaberinnen Fatemeh Mastoureh und Gülfe Kumas
Michael Ebner im abgesoffenen Keller des Goethe-Instituts.
Daniel von Loeper 13 Michael Ebner im abgesoffenen Keller des Goethe-Instituts.

MÜNCHEN In der Tanzschule Steuer wird nur noch der Putzlappen geschwungen, im Nachtclub New York dampft es wie in einer finnischen Sauna und in dem kleinen Friseurladen Conti schiebt eine Angestellte mit einem Schrubber eine Ladung stinkenden Schlamm zur Tür raus.

„Mir hat es gegraust, als ich am Morgen aufgesperrt habe”, erzählt Gülfe Kumas von Brautmoden Horn. Im Laden steht überall Wasser, der Keller ist völlig abgesoffen. „Gott sei Dank sind die vorbestellten Hochzeitskleider heil geblieben”, sagt ihre Kollegin Fatemeh Mastoureh. „Die lagern wir in einem speziell gesicherten Raum.” Zum Glück – keine Hochzeit muss wegen des Malheurs verschoben werden.

Ganz anders sieht es in Isabels Beauty Club aus. Die schmutzig braune Brühe ist bis in den letzten Winkel des Ladens geschwappt. „Ich habe geweint, als ich gesehen habe, was hier passiert ist”, erzählt Isabel Mercedes Berk.

Übel hat es auch das Goethe-Institut erwischt. „Im Keller haben wir unsere komplette Technik eingelagert”, berichtet Michael Ebner, „Computer, Beamer, Kameras, Fernseher und das komplette Archiv.” Letzteres trifft das Goethe-Institut besonders hart, weil auch Prüfungsunterlagen von der Überschwemmung betroffen sind.

Gestern sollte ein neuer Kurs starten. Die 200 Teilnehmer wurden nach Hause geschickt, genauso wie die Mitarbeiter.

In den umliegenden Tiefgaragen ist es stockfinster. Es riecht muffig wie in einer Tropfsteinhöhle. Die geparkten Autos sind abgesoffen und müssen erst wieder flott gemacht werden.
Die Häuser Sonnenstraße 25 und 27 haben keinen Strom. Ein Transformator stand unter Wasser, Folge war ein Kurzschluss, der die komplette Elektrik in beiden Häusern lahm legte.

Mit Taschenlampen begutachten Christian Möller und seine Partner von der Tanzschule Steuer den Schaden. Der Parkettboden beginnt sich bereits zu heben: „Wir suchen händeringend nach Ersatzräumen. Eine Tanzschule, in der mitten im Fasching nicht getanzt werden kann – das ist eine echte Katastrophe”, sagen Michael Reinfelder und Christian Grath.

Im New York, ein Club direkt an der Sonnenstraße, sieht es aus, als habe ein Tsunami gewütet. Schwere Sofas und Clubsessel wurden von den Wassermassen einfach weggespült. Dabei war der Club im Oktober erst renoviert worden. Jetzt ist alles im Eimer. Die komplette Einrichtung muss ausgetauscht werden. Chef Ken Koch: „Es ist alles kaputt, Totalschaden.”

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.