"Ich bin leer": Flugblatt-Aktion gegen Spekulation in der Türkenstraße

Aktivisten haben Flugblätter an den Bauzaun der Türkenstraße 52/54 geklebt, um auf die vermutete Spekulation mit den Grundstücken aufmerksam zu machen.
von  Lukas Schauer
Das Ensemble war immer wieder verkauft worden - und der Bodenwert steigerte sich seit 2007 um über 300 Prozent.
Das Ensemble war immer wieder verkauft worden - und der Bodenwert steigerte sich seit 2007 um über 300 Prozent. © privat

Maxvorstadt - "Vertrieben & Vergessen", "Ich bin leer", "kommt Zeit, kommt Geld": Aktivisten haben an der Türkenstraße 52 und 54 Flugblätter angebracht, die wie Traueranzeigen aufgemacht sind.

Damit prangern sie Entmietung, Spekulation und Bodenwertsteigerung an, die ihrer Meinung nach in den Anwesen in der Türkenstraße massiv betrieben wird.

Aktivisten haben am Bauzaun Flugblätter im Stile von Traueranzeigen angebracht.
Aktivisten haben am Bauzaun Flugblätter im Stile von Traueranzeigen angebracht. © privat

Spekulationsobjekt Türkenstraße 54

Hintergrund ist, dass das Ensemble seit dem Jahr 2007 mehrfach verkauft wurde, zuletzt im Jahr 2019 – damals erwarb eine Tochterfirma der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich den Komplex für 80 Millionen Euro. Die Verkäufer kassierten dabei wohl jeweils immer mehr Geld: die Bodenwertsteigerung in diesen 13 Jahren betrug allein durch das bloße Verstreichen von Zeit 370 Prozent, wie die Stadt 2020 mitteilte.

Im Jahr 2019 rückten auch die Bagger an und machten bis auf das Vorderhaus der Hausnummer 54 alles platt – rechtmäßig, wie die Stadt feststellte. Seitdem ist aber wenig bis nichts passiert, was nun wiederum die Aktivisten auf den Plan rief. Sie vermuten, dass mit der Baulücke weiter spekuliert wird.

Der jetzige Eigentümer plant auf dem Grundstück einen Neubau mit 64 Eigentumswohnungen, einem Laden und einer Tiefgarage. Die Genehmigung dafür liegt seit 2019 vor.

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