IAA in München? Die Automesse wackelt

Die IAA soll mit neuem Konzept in München stattfinden. Doch ob und wie, da gibt es Debatten.
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Das Konzept für die IAA ist im Juli 2020 mit vielen Effekten vorgestellt worden.
Das Konzept für die IAA ist im Juli 2020 mit vielen Effekten vorgestellt worden. © Sven Hoppe/dpa

München - Zum ersten Mal soll diesen September die Internationale Automobilausstellung (IAA) in München stattfinden - mit einem neuen Konzept: Weniger Verbrennungsmotor, mehr Elektroantrieb. Nicht nur Autos sollen ausgestellt werden, sondern auch Fahrräder und Roller. Und stattfinden soll das Ganze nicht nur in der Messe, sondern in auch der Innenstadt.

Zudem plant die Stadt einen "Mobilitätskongress" im Rahmen der IAA. Zurück geht diese Idee auf einen Antrag der SPD und der Grünen. Anfang September will die Stadt einem Fachpublikum, Bürgern und Interessierten neue Verkehrskonzepte präsentieren. "Wir denken an einen Boulevard Sonnenstraße", sagt Stadtrat Andreas Schuster (SPD). Die Ostseite der Sonnenstraße soll dafür zur Fußgängerzone werden - mit genug Platz zum Flanieren, zum Essen, Trinken, Sitzen. Auch im Gärtnerplatzviertel sollen Fußgänger und Radfahrer mehr Raum bekommen - zum Beispiel dadurch, dass die Stadt mehr Einbahnstraßen schafft.

Einheimische und Gäste aus dem Ausland sollen an solchen Beispielen sehen, dass Verkehr auch anders funktionieren könne, sagt Schuster. Exkursionen, Stadtspaziergänge und Projektpräsentationen sind angedacht. Zum Beispiel sollen die Besucher mit Virtual-Reality-Brillen durch die Stadt laufen und dabei die Auswirkungen von bestimmten städteplanerischen Ideen sehen und durchschreiten können.

Corona-Pandemie bringt IAA-Pläne ins Wanken

Das alles hört sich nach innovativen, großen Plänen an. Wäre da nicht Corona. In der nächsten Sitzung am Mittwoch, 27. Januar, stimmt der Stadtrat bereits über den Mobilitätskongress ab, den Grüne und SPD gerne im Rahmen der IAA abhalten würden. Doch ob dieser überhaupt stattfinden kann, ist nicht sicher.

Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) will darüber erst im Juni entscheiden - wenn er auch die Entscheidung treffen muss, ob es eine Wiesn gibt oder nicht. Denn wenn, dann fallen beide Veranstaltungen aus - das machte der Oberbürgermeister vor kurzem in einem Interview mit dem "Münchner Merkur" deutlich.

Diese Haltung kann der CSU-Fraktionsvorsitzende nicht nachvollziehen. Eine Messe sei aus seiner Sicht nicht mit dem Oktoberfest zu vergleichen: "Bei der IAA kann man deutlich einfacher kontrollieren, wer Zutritt erhält - etwa durch den Ticketverkauf", sagt Manuel Pretzl. Außerdem sei die IAA ein wichtiges Signal für den Wirtschaftsstandort München.

Glaubt an die IAA: Manuel Pretzl, CSU-Fraktionschef.
Glaubt an die IAA: Manuel Pretzl, CSU-Fraktionschef. © AZ-Archiv

IAA-Auftaktveranstaltung in der Kongresshalle geplant

Vor allem auf dem Messegelände sollen Unternehmen, die Möglichkeit haben, sich zu präsentieren. Doch die IAA plant, auch den öffentlichen Raum zu bespielen. In "Open Spaces" - etwa auf dem Odeons- und Königsplatz - wollen die Veranstalter nachhaltige Mobilitätslösungen präsentieren.

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Die Stadt wiederum plant ihren Mobilitätskongress hauptsächlich rund um die Alte Messe auf der Schwanthalerhöhe: In der Kongresshalle soll es eine zweitägige Auftaktveranstaltung am 7. und 8. September mit internationalen Referenten geben. Dann sollen die Bürger dort parallel zur IAA vom 7. bis 12. Mobilitätskonzepte sehen können.

Auch die Idee eines Mobilitätskongresses stößt bei der CSU nicht auf völlige Zustimmung. Statt einen einmaligen Kongress fordert Pretzl einen "Mobilitätsgipfel". Dort sollen sich Verkehrsexperten, Anwohner, Rad- und Autofahrer regelmäßig austauschen. Möglichst frei von Ideologie, wie Pretzl betont.

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