HypoVereinsbank: Nächster Stellenabbau!
München - Der Stellenabbau beim Filialnetz ist noch nicht mal richtig abgeschlossen, da setzt die HypoVereinsbank (HVB) schon bei der Verwaltung die Axt an: Dort will die Bank in den kommenden drei Jahren rund 1200 Arbeitsplätze streichen.
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Besonders betroffen von dem Job-Kahlschlag ist München, wo in der HVB-Zentrale im Arabellapark die Hälfte der geplanten abzubauenden Stellen wegfallen soll. Das gab Vorstandschef Theodor Weimer gestern bekannt. „Wir müssen aus Fairnessgründen jetzt auch mal an die Zentralbereiche heran.“ Er kündigte auch Entlassungen an. „Nur mit Umschichtungen werden wir nicht hinkommen“, sagte er. „Wir werden auch Freisetzungen haben.“ Trotzdem versprach Weimer, möglichst ohne Kündigungen auszukommen.
"Wir müssen reagieren, bevor es uns erwischt“
Seit Herbst des vergangenen Jahres hat die Tochter der Mailänder Unicredit-Bank fast die Hälfte ihrer Filialen geschlossen (AZ berichtete), 1500 Arbeitsplätze fielen diesem Schritt zum Opfer. Die niedrigen Zinsen und die steigenden Regulierungskosten machen die Bank laut Weimer verwundbarer. Die Hälfte der Kosten seien Personalkosten. „Wir müssen reagieren, bevor es uns erwischt“, sagte der HVB-Chef. Der Abbau ist Teil eines Sparprogramms, mit dem Unicredit die Belegschaft europaweit um 18 200 Stellen schrumpfen lassen will.
Die Gewerkschaft Verdi spricht unterdessen von einer „Todesspirale“. Unicredit vernichte eher Werte als Werte zu schaffen, sagte Verdi-Fachbereichsleiter und Unicredit-Aufsichtsrat Klaus Grünewald. „Wir halten die Entscheidung für zu riskant, weil sie ganze Kundengruppen vor den Kopf stößt.“ Vor der Fusion der Bayerischen Hypotheken- und der Vereinsbank zur HVB hätten die beiden Banken noch 60.000 Mitarbeiter beschäftigt, heute seien es noch 16.000. Wie in anderen Banken auch hätten viele resigniert oder wollten nur noch weg.
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