Hundstage - auch für Tiere
MÜNCHEN Kaninchen vor dem Kollaps, hechelnde Hunde und matte Meerschweinchen: Mehr als doppelt so viele Einsätze wie an normalen Tagen verzeichnete die „Tierrettung München” am Samstag. „Vor allem ältere und chronisch kranke Tiere leiden unter den Temperaturen”, sagt Tierärztin Sylvie Haghayegh von dem Münchner Rettungsdienst, der sich um Haus- und Wildtiere kümmert.
Am Samstag mussten die Helfer schon am Vormittag zwölfmal ausrücken. Bereits am Freitag starb ein Kaninchen an Hitzestau, am Samstag wurden ein Hund und eine Katze eingeschläfert. „Die sind schon alt, haben Herz- und Nierenprobleme und halten diese Temperaturen nicht mehr aus”, so Haghayegh.
In einem Park fand die Tierrettung sechs ausgesetzte Meerschweinchen, eines von ihnen war bereits tot. Die kleinen Tiere hatten zwar etwas zum Fressen gefunden, jedoch gab es weit und breit kein Wasser. „Wir konnten die Tiere leicht einfangen, die waren ganz langsam und apathisch”, sagt Haghayegh.
Ihr Rat: langsam machen. „Leider gibt es Tierbesitzer, die unsensibel sind und es nicht akzeptieren, wenn ihr Hund nicht so kann wie sonst.” Die Folge seien vor allem Kreislaufprobleme. Die Tierärztin rät deshalb, mit Hunden nicht Gassi zu gehen und auch nicht zu spielen. „Ganz gefährlich ist es beispielsweise auch, mit dem Fahrrad zum See zu radeln und den Hund nebenherlaufen zu lassen”, warnt Haghayegh. Viel zu anstrengend!