Hunderte Nachmeldungen: München eigentlich bei Inzidenz von rund 120

München - Die Corona-Pandemie befindet sich mittlerweile in der vierten Welle – und das merkt auch die Stadt. Derzeit komme es bei der Ermittlung der täglichen Fallzahlen zu Verzögerungen, teilte die Stadt am Donnerstag mit.
Über 900 Nachmeldungen am Donnerstag und Freitag
Das hat auch Auswirkungen auf die Fallzahlen an sich: "Daraus resultiert derzeit eine erhöhte Zahl an Nachmeldungen", heißt es. Konkret meldete die Stadt etwa am Donnerstag 501 Fälle nach – so viele wie selten zuvor. Am Freitag war die Zahl der Nachmeldungen mit 405 ebenfalls sehr hoch. Innerhalb eines Tages stieg die Inzidenz in München daher laut Robert Koch-Institut (RKI) am Freitagmorgen um 42 Prozent auf 88,2 – den höchsten Stand seit Mai! Am Donnerstag hatte der Wert noch bei 62,1 gelegen.
München eigentlich bei Inzidenz von rund 120
Bezieht man die Nachmeldungen in die Berechnungen für die Sieben-Tages-Inzidenz ein, lag München eigentlich bereits mehrmals über der Schwelle von 100. Genauer gesagt bei rund 120 – das teilte das Münchner Gesundheitsreferat (GSR) am Freitag auf AZ-Nachfrage mit. "Unter Berücksichtigung der Nacherfassungen geht das GSR für den heutigen Tag von einem Inzidenzwert von circa 120 aus."
Eine höhere Inzidenz hat aber "keinen unmittelbaren Einfluss auf die Maßnahmen im Bereich des öffentlichen Lebens", so die Stadt, "da oberhalb einer Inzidenz von 35 derzeit keine Veränderungen daraus resultieren".
Corona-Zahlen: Das ist der Grund für die Meldeverzögerungen
Inzwischen ist auch klar, warum es zu den teils massiven Meldeverzögerungen in München kommt. Die Stadt begründet die vielen Nachmeldungen mit einem kurzfristigen Personalmangel. "Hier kam es zu Verzögerungen, da Mitarbeiter*innen, die dem GSR für das Pandemie-Management von anderen städtischen Stellen zugewiesen wurden, aus verschiedenen Gründen nicht so kurzzeitig zur Verfügung stehen konnten." Die Stadt habe umgehend reagiert und unter anderem Sonderschichten für den betroffenen Bereich eingeführt und Personalzuschaltungen veranlasst, wie das Gesundheitsreferat auf AZ-Nachfrage antwortete.