Kommentar

Hunderte Millionen fürs Olympiastadion: Wo bleibt die Strategie?

Die Stadt gibt sehr viel Steuergeld für das Olympiastadion aus. Das ist grundsätzlich richtig, aber schlecht erklärt und mit keinem sinnvollen Konzept verbunden, kommentiert AZ-Lokalchef Felix Müller.
Felix Müller
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München - Es ist sehr interessant, die Debatten aus dem Jahr 2015 noch mal nachzulesen. Denn damals entschied der Stadtrat grundsätzlich, dass das Olympiastadion auf Neubau-Standard saniert werden soll. Alternativlos war das nicht. Auf dem Tisch

lagen auch kleinere, deutlich günstigere Varianten: das Stadion nur als "Museum" zu erhalten. Oder: dort nach wie vor Riesen-Konzerte zu veranstalten, aber nicht jeden Stein im Stadion umzudrehen. Sondern etwa Garderoben für Mitarbeiter in Zelten außerhalb einzurichten - und so Millionen Euro zu sparen. Man entschied sich für die dritte, große Option - auch mit dem Argument, dass sonst keine Weltstars mehr nach München kämen.

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Grotesk ist es trotzdem, wie leichthändig hier mit Wahnsinnssummen Steuergeld hantiert wird. Gut, dass gestern wenigstens mal ein ganz kleiner Ansatz von Druck auf Stadtwerke und Olympiapark GmbH durchs Rathaus wehte. 2015 gab es eine Sanierungsvariante von 15 Millionen, inzwischen ist man inklusive Dach beim 20(!)-fachen. Das sollte schon sehr, sehr gut begründet sein. Ob wirklich jede Maßnahme ganz dringend nötig ist. Und vor allem: Wie es gelingen kann, das Stadion wieder mehr zu bespielen
- nicht mehr nur mit einzelnen Sommer-Konzerten.

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  • Plato's Retreat am 28.04.2023 15:45 Uhr / Bewertung:

    Das ist doch absurd! Vor 25 Jahren wurde diskutiert, das Oly umzubauen (steilere Tribünen). Diskutierter Preis ca. 70 Mio. (noch DM). Scheiterte am Veto des Architekten, man baute die Allianz Arena (ca. 300 Mio.).

    Und jetzt soll das, was damals die Allianz Arena insgesamt gekostet hat, für die Dachsanierung draufgehen? Von einem Stadion, das keiner mehr nutzt?

    Gut, dass der komplette SAP-Garden, der daneben gebaut wird (und der auch genutzt werden wird), nur die Hälfte kostet.

  • Kritischer Beobachter am 27.04.2023 15:28 Uhr / Bewertung:

    Für zwei Wochen Winter Olympiade 2022 hätte der Bund und das Land die Sanierungs- und Renovierungskosten des Olympiastadions weitgehend übernommen. Das Hauptargument der Gegner damals: Die Stadt soll das Geld sparen und davon Schulen, Kindergärten und andere soziale Einrichtungen finanzieren. Wer über den zeitlichen Tellerrand blickte, wusste schon damals, dass die Sanierung des Olympiaparks die Stadt weit mehr Geld kosten wird, als sie damals als Eigenanteil hätte finanzieren müssen und durch Mehreinnahmen der Teilnehmer und Besucher zumindest teilweise wieder eingenommen hätte. Soviel der Weitsicht der damals "erfolgreichen" Olympia-Verhinderer.

  • Schwabinger 123 am 27.04.2023 16:59 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Kritischer Beobachter

    Ja klar, ist ja viel besser Steuergelder des Bundes oder des Landes zu verbraten als städtische. Es bleibt trotzdem unser aller Geld, das ausgegeben wird.

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