Hundehasser legt mörderische Köder aus

Weil sich eine Hundehalterin an einer Klinge verletzt hat, wird gegen den Täter nun auch wegen Körperverletzung ermittelt: Ihm droht lange Haft. Ähnliche Fälle gab es bereits in Tutzing, Starnberg und Buchendorf.
von  Natalie Ketting
Dem Hundehasser drohen bis zu zehn Jahre Haft, weil sich eine Hundebesitzerin an seinen mit Rasierklingen gespickten Ködern verletzt hat.
Dem Hundehasser drohen bis zu zehn Jahre Haft, weil sich eine Hundebesitzerin an seinen mit Rasierklingen gespickten Ködern verletzt hat. © az

Weil sich eine Hundehalterin an einer Klinge verletzt hat, wird gegen den Täter nun auch wegen Körperverletzung ermittelt: Ihm droht lange Haft. Ähnliche Fälle gab es bereits in Tutzing, Starnberg und Buchendorf.

Stockdorf - Der Hundehasser, der im Münchner Süden sein Unwesen treibt (AZ berichtete), wird jetzt auch wegen gefährlicher Körperverletzung gesucht. Das bedeutet: Ihm drohen bis zu zehn Jahre Haft, weil sich eine Hundebesitzerin an seinen mit Rasierklingen gespickten Ködern verletzt hat.

Physiotherapeutin Iris Derenthal ist mit ihrem Hund in der Nähe des Stockdorfer Bahnhofs unterwegs. Die kleine Marley ist ein Goldendoodle (eine Mischung aus Golden Retriever und Pudel), erst zwölf Wochen alt und sehr, sehr neugierig. Plötzlich bemerkt IrisDerenthal, dass der Welpe auf etwas herumkaut, das aussieht wie ein Cevapcici.

Sie versucht, Marley den Fleischbrocken aus dem Maul zu ziehen – da spürt sie einen stechenden Schmerz: Sie hat in ein Stück Rasierklinge gefasst, das in dem Hackbällchen verborgen war, ihr Zeigefinger blutet. „Marley ist zum Glück nichts passiert. Aber das war schon gemein: In dem Bällchen steckte eine halbe Rasierklinge, von der man nichts gesehen hat“, erzählt die Hundebesitzerin – und dass Marley schon vorher zwei „Cevapcici“ angeschleppt habe, die sie ihm weggenommen hatte, ohne sich zu verletzen: „So gut waren die präpariert.“

Die 48-Jährige desinfiziert die Wunde und ruft die Polizei. Ein Diensthund erschnüffelt in der Nähe einen weiteren Klumpen, in dem ebenfalls Klingen stecken. Ähnliche Fälle gab es bereits in Tutzing, Starnberg und Buchendorf.

Gegen den Unbekannten wird nun nicht mehr allein wegen Tierquälerei und Sachbeschädigung ermittelt – Hunde gelten rechtlich als Dinge –, sondern wegen gefährlicher Körperverletzung mittels einer Waffe. „Eine Waffe kann alles sein – auch eine Rasierklinge“, sagt Klaus Frank, Leiter der Polizeiinspektion Germering. Natalie Ketting

 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.