Hundedame Emma: Live-Geburt im Radiostudio

Während Radiomoderator Florian Weiss (Antenne Bayern) seine Sendung moderiert, bringt Mischlingshündin Emma im Studio neun Welpen auf die Welt. Die Hundemama wäre fast in einer ungarischen Hundestation getötet worden.
von  Abendzeitung
Emma mit ihren neun Welpen.
Emma mit ihren neun Welpen. © Antenne Bayern

ISMANING - Während Radiomoderator Florian Weiss (Antenne Bayern) seine Sendung moderiert, bringt Mischlingshündin Emma im Studio neun Welpen auf die Welt. Die Hundemama wäre fast in einer ungarischen Hundestation getötet worden.

Hundedame Emma, eine Schäferhundmischlingsdame aus Ungarn, schlief ganz still in der Ecke des Sendestudios 1 im Funkhaus in Ismaning. Ein kurzes Fiepen und Sekunden später brachte die Mischlingshündin viele klitzekleine rabenschwarze Welpen auf die Welt. Erst eins, dann das zweite, das dritte, es wurden immer mehr. "Antenne Bayern"-Moderator Florian Weiss moderierte nebenbei seine Sendung.

Erst letzten Donnerstag hatte Moderator Weiss zusammen mit seiner Freundin die Hündin Emma in Pflege genommen. Die Hundedame aus der ungarischen Tötungsstation Illatos út in Budapest wurde ihm von einer Kollegin vermittelt. Vermutlich gab ein ungarischer Bauer die Hündin ab, da diese trächtig war und er keine Welpen haben wollte. Bei der Übergabe von Emma in München an Florian Weiss versicherte ein Veterinär, Emma hatte schon Welpen geboren – eine akute Hundeschwangerschaft läge derzeit nicht vor. Emma wurden Medikamente zum Abstillen verabreicht. Nur wenige Tage später erlebte Florian Weiss dann das Wunder. Er wurde Zeuge einer Live-Hundegeburt im Sendestudio.

„Das ist einfach unglaublich. Die größte Sorge hatte ich um meine Hündin. Emma keuchte und keuchte und auf einmal krabbelt dann ein kleines schwarzes Würmchen unter ihrem Bauch hervor. Stunden später ohne Schlaf sind mir am Hundekörbchen einfach so die Tränen gekommen. Wir bangen um jeden der Kleinen“, so Florian Weiss als glücklicher Papa von neun Miniwelpen nach der Geburt.

In Ungarn gibt es viele Straßenhunde, die sehr schnell in Tötungsstationen oder überfüllten Hundeauffanglagern landen. Häufig fehlt es an finanziellen Möglichkeiten zur tierärztlichen Versorgung, Kastration oder Impfungen der Hunde. Tierschutz liegt in Ungarn noch in den Kinderschuhen. Tötungslager wie Illatos út in Budapest, aus dem Emma stammt, sind an der Tagesordnung. In Ungarn fallen herrenlose Hunde nicht unter das Tierschutz-, sondern unter das Seuchenschutzgesetz. In Budapest und im restlichen Ungarn werden Hunde, die ausgesetzt oder gefunden wurden, 14 Tage in Obhut genommen. Mithilfe von Fotos und der Beschreibung der Fundorte der Tiere werden die Besitzer gesucht. Wenn die Tiere jedoch nicht abgeholt werden, kommt es zur Tötung durch Giftspritzen. Mit Hilfe von "T61", einem Nervengift, werden die Tiere auf grausamste Weise getötet.

Deutsche Tierschützer versuchen, Hunde aus dem Tötungslager an der Illatos út in Budapest zu vermitteln. Die Hunde werden geimpft, gechipt, kastriert und vom Tierarzt untersucht an liebevolle Familien oder Hundefreunde in Deutschland vermittelt.

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